Volltext: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

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Der Feldzug im Westen bis Mitte April 1915. 
16. Februar. 
Am 16. Februar begann der Angriff der französischen 4. Armee. Eine 
in diesen Tagen auf diplomatischem Wege unter dem Eindruck der schweren 
Niederlage in Masuren an General Ioffre gerichtete neue Aufforderung 
der russischen Heeresleitung, bald eine neue Cntlastungsoffensive einzuleiten, 
war daher bereits überholt und erforderte keine neuen Entschlüsse. 
Die deutsche Abwehr. 
Am 14. Februar, 540 nachmittags, traf folgende Mitteilung der 
deutschen Obersten Heeresleitung im Hauptquartier der 3. Armee4) in 
Vouziers ein: „Für 15. Februar ist ein allgemeiner französischer Angriff 
geplant. Cs wird in den französischen Kirchen dafür gebetet, die Bevölke¬ 
rung fastet..Der 15. Februar verlief indessen auffallend ruhig. Cs war 
die Ruhe vor dem Sturm. 
Die erste Welle der Großangriffe der Winterschlacht in 
der Champagne sehte am Dienstag, dem 16. Februar, 8° vormittags, mit 
einem rasenden Feuer aus die Stellungen des VIII. Armeekorps und 
VIII. Reservekorps zwischen Souain und der Beausöjour Ferme ein. 
Cs herrschte trübes und stürmisches Wetter, das jede Luftaufklärung unter¬ 
band. Das Feuer griff auch auf die westlich und östlich anschließenden 
Divisions-Abschnitte über und schwächte sich in diesen Richtungen allmäh¬ 
lich ab. Cs dauerte etwa zwei Stunden in unverminderter Heftigkeit an 
und zermalmte die Reste der deutschen Hindernisse und Gräben. Die Ver¬ 
luste waren erheblich. Etwa 10" vormittags wurde der Feuerwall schlag¬ 
artig auf die rückwärtigen Gräben, Verbindungen und Reservelager über¬ 
geleitet. Gleichzeitig traten das französische I. und XVII. Armeekorps 
zum Angriff gegen die Abschnitte der 19. und 16. Reserve-Division an. 
Bei der 19. Reserve-Division, Kommandeur General der Infanterie 
v. Bahrseldt, gelang es dem Gegner, in die durch Minen gesprengten 
Gräben einzudringen. Sofort einsehende Gegenstöße der Reserven 
säuberten bis zum Abend fast vollständig den Abschnitt der östlichen 
Infanterie-Brigade. Westlich Perthes gelang es trotz aller Tapferkeit 
nicht, den Franzosen sämtliche genommenen Grabenstücke wieder zu ent¬ 
reißen. Die erbitterten Nahkämpfe dauerten dort drei Tage und Nächte 
ununterbrochen an. General der Infanterie Riemann, der Kommandierende 
General des VIII. Armeekorps, stellte der 19. Reserve-Division zunächst 
zwei Infanterie-Regimenter, weiterhin mehrere Bataillone und Batterien 
von der 15. Infanterie-Division zur Verfügung und beantragte beim 
Beim Oberkommando der 3. Armee war als Chef des Generalstabes an 
Stelle des Generalmajors v. Hoeppner Generalleutnant Ritter v. Hoehn getreten.
	        
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