Full text: Die Operationen des Jahres 1915 ; [1]. Die Ereignisse im Winter und Frühjahr (7. 1931)

Der Höhepunkt der Winterschlacht. 
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4. Der Höhepunkt der Minrerschlachr in der Champagne 
von Miete Februar bis Mitte März 1915. 
Karten 5 und 6, Skizzen b und c. 
Absichten der französischen Führung in der 
Champagne. 
Die durch General Io sfre am 19. Januar befohlene Wiederauf¬ 
nahme der Offensives war vom Führer der französischen 4. Armee vom 
Eintritt trockenen Wetters abhängig gemacht worden. Für die Vorberei¬ 
tungen hatte er 14 Tage Zeit verlangt. Die Armee war für einen größeren 
Angriff noch wenig gerüstet. Zwar war es durch Sparmaßnahmen an der 
übrigen Front möglich gewesen, ihr einen beträchtlichen Munitionsvorrat 
zuzuführen. Die Artillerie der Armee, besonders die schwere, war verstärkt 
worden. Am 10. Februar standen im ganzen 837 Geschütze zur Verfügung, 
darunter 109 mit einem Kaliber über 10 cm2). Die Fliegerformationen 
waren auf fünf Abteilungen vermehrt worden. Andererseits hatten die 
Truppen, die zum Teil seit Beginn der Champagnekämpfe im Feuer 
standen, erheblich gelitten. Die Gräben waren stark beschädigt, Material 
für den Stellungsausbau nur ungenügend vorhanden. Der Boden war 
„ein Meer von Schmutz", die Wege hinter der Front kaum noch 
passierbar. 
Die Absicht des Armeeführers war, durch planmäßige Angriffe mehrere 
Vreschen in die deutsche Front zu legen und diese dann zu einem größeren 
Durchbruch zu erweitern. Demgegenüber hatte der Höchstkommandierende 
Abkürzung der Vorbereitungsfrist gefordert und sich für einen kräftigen 
Sturm nach kurzer, überraschender Artillerievorbereitung ausgesprochen. Der 
Hauptstoß sollte auf 8 km, Breite zwischen Veaussjour Ferme und dem 
Walde westlich Perthes vom I. und XVII. Korps, ein Nebenangriff öst¬ 
lich Souain von der 60. Reserve-Division geführt werden. Der Beginn 
der Offensive war auf den 6. Februar festgesetzt worden, mußte aber des 
Wetters wegen mehrfach verschoben werden. Als Verstärkungen stellte 
der Höchstkommandierende der Armee am 8. Februar eine Division des 
II. Korps, am 12. Februar das 1. Kavalleriekorps zur Verfügung. 
Die übrigen Armeen der Mitte hatten Weisung erhalten, durch er¬ 
höhte Artillerietätigkeit die Aufmerksamkeit des Gegners abzulenken. Die 
3. Armee sollte in und östlich der Argonnen, sobald sie hierzu imstande sei, 
den Angriff vorwärtstragen; die 5. Armee hatte sich bereitzuhalten, im 
Falle eines Erfolges ebenfalls vorzugehen. 
0 6.37. — -) Franz, amtl. Werk, X 1, S.207 u. 209.
	        
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