Volltext: Zweyter Band (Zweyter Band / 1816)

10 
würdiges ist wohl auch der Umstand, daß sogar, ein 
Sohn des Markgrafen, Otto, Vorsteher des Stif 
tes wurde. Mehrere Spuren dieser Macht werden 
uns auch spater bis zu der Epoche vorkommen, wo 
die Fürsten bereits aufgeklarter über ihre Rechte 
dachten. 
Große Schenkungen von Landesherren und Pri 
vaten erweiterten die Besitzungen des Stiftes immer 
mehr. Selbst die Stadt gehörte in den Sprengel 
ihrer Gerichtsbarkeit und der Aufenthalt des Hofes; 
die günstige Lage, die Macht des Stiftes selbst wirk 
ten so vortheilhaft auf sie, daß ihr Umfang und ihr 
Wohlstand sich schnell vergrößerte. Schon im zwölf 
ten Jahrhunderte hatte sie ein eigenes Hospital für 
Pilgers nach dem gelobten Lande. Der zunehmende 
Reichthum erlaubte dem Probste Wernherr, seinem 
Stifte einen kostbaren, zu.Verdün verfertigten Altar 
zu schenken, welcher mit Gemählden aus Mosaik 
prangte. 
Im dreyzehnten Jahrhunderte wählte sich das 
Stift den ersten Subadvocaten (unterm Schutzherrn, 
Schirmvogt) in der Person Hademars von Kuenring. 
Er starb auf einem Zuge nach Palästina. 
Die Manie, in diesen fernen Gegenden auf das 
Wohl der Heimath zu vergessen, dauerte damahls 
noch so heftig fort, daß selbst Leopold der Glorreiche 
i2o5 in einer feyerüchen Versammlung zu Kloster 
neuburg das Kreuz nahm. 
Die angezeigte große Überschwemmung beschä 
digte das Kloster so sehr, daß die Kirche von Neuem
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.