Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Wechselvolles Fechten auf dem Mt. Piano 
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Alpenkorps1), abgewiesen. Die österreichische Vorstellung im Sexten¬ 
tale blieb dagegen völlig unbehelligt und konnte allmählich zur Haupt¬ 
verteidigungslinie ausgestaltet werden. 
Lebhafter ging es auf dem Mt. Piano zu, der die Annäherung an die 
Forts Landro und Plätzwiese sowie den Einblick ins Höhlensteintal ver¬ 
wehrte. In achttägigen, vom 15. bis zum 22. Juli währenden Kämpfen 
versuchte die westliche Kolonne der italienischen 10. ID. dieses Berges 
Herr zu werden. Hiebei gelang es ihr, am 18. in die am Westhang ge¬ 
legene Stellung einzubrechen, am 20. durch Umgehung von Norden sogar 
bis in die Geschützlinie vorzudringen; doch in hitzigen Nahkämpfen 
wurde der Feind von 59ern und Kaiserschützen wieder verdrängt2). 
Nach einem neuerlichen Fehlschlag am 22. stellten die Italiener ihre als 
fruchtlos erkannten Bemühungen ein. 
Mittlerweile waren aus Freiwilligen der Kaiserschützenabteilungen 
gebildete „alpine Détachements" in kühner Kletterarbeit darangegangen, 
sich auf den Nordhängen des Mt. Cristallo festzusetzen. Hiedurch wurde 
die Mt. Piano-Stellung in der Westflanke gesichert, und überdies die Be¬ 
nützung der Straße von Schluderbach bis Rufredo ermöglicht. 
Weiter westlich galten die italienischen Bestrebungen der Besitz¬ 
nahme des Travenanzesabschnittes, der von der aus drei Landsturm-und 
vier Standschützenkompagnien bestehenden Werksbesatzung Tre Sassi 
und einem Bataillon des bayrischen Leibregiments verteidigt wurde. 
Hiezu griff die italienische 2. ID. des I. Korps den Tofanarücken von 
Osten her an. Die 17. ID. des IX. Korps ging von Süden gegen die 
schwierigen, vom Val Costeana in das Travenanzestal führenden Ge- 
birgssteige sowie gegen Tre Sassi vor3). In hartnäckigen, vom 7. bis 
10. Juli andauernden Kämpfen, wobei von beiden Gegnern alpine Höchst¬ 
leistungen vollbracht wurden, vermochten sich die Italiener auf den 
Tofane III und II und auf der -c¡>- 2547 (Cima di Falzarego) nördlich vom 
Falzaregopaß festzusetzen. 
Die im weitgedehnten Abschnitt zwischen der Ruine Buchenstein und 
der Croda Grande (11 km nordöstlich von Fiera di Primiero) vorgehende 
18. ID. legte das Schwergewicht auf den rechten Flügel. Zwischen dem 
7. und dem 9. Juli bestürmten einige Bataillone die Vorstellung des Col 
di Lana, andere am 9. und 10. den Sasso di Stria und die benachbarte 
Lagazuoiposition. War ihnen auch kein Erfolg beschieden, so gab diese 
*) Die Bayern im Großen Kriege 1914/1918 (München 1923), 214. 
2) Feurstein, Dolomitenkämpfe (Mil. wiss. Mitt., Jhrg. 1925, 491). 
3) Ital. Gstb. W., II, Text, 341 ff.
	        
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