Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Sommerschlachten gegen Italien 
Bedrohung doch Veranlassung, die schwache Besatzung des Abschnittes 
Buchenstein (drei deutsche Jäger- und vier Standschützenkompagnien so¬ 
wie Gendarmerieassistenzen) durch Reserven zu verstärken, außerdem 
am 11. Juli den ganzen Abschnitt der 51. GbBrig. dem Führer der 1. bayr. 
Jägerbrigade, GM. Ritt. v. Tutschek, zu unterstellen, wobei jene im west¬ 
lichen Teil des Raumes zusammenzurücken hatte. Durch frische Truppen 
gekräftigt, vermochte die Besatzung des Col di Lana allen vom 15. bis 
zum 20. Juli täglich wiederholten Anstürmen zu trotzen1). ImTravenanzes- 
tal setzte sodann die planmäßige Vertreibung der Italiener ein, die am 
27. abgeschlossen war. Nur die Rückeroberung der Cima di Falzarego 
sollte einem ferneren Zeitpunkte vorbehalten bleiben, weil es an aus¬ 
reichender Artillerie gebrach. Sie wurde späterhin ganz fallen gelassen. 
Die Umfassung des Col di Lana im Dreiviertelkreis ließ nun GdK. 
Dankl wieder auf seinen Plan der Verkürzung der langen, über das Por- 
doijoch verlaufenden Stellung durch Vorverlegung gegen Osten zurück¬ 
kommen. War wegen der durch die Nähe der italienischen Grenze ge¬ 
gebenen beschränkten Verwendbarkeit des Alpenkorps (S. 515) auch keine 
völlig befriedigende Lösung möglich, so wurde an dem nebeligen Nach¬ 
mittag des 29. Juli doch wenigstens die Linie Sasso di Mezzodì—Cherz 
— sogar ohne Kampf — eingenommen. Hiedurch wurde die vom Pordoi- 
joch über Arabba ins Gadertal führende Straße frei und Raum für die 
Aufstellung von Batterien gewonnen. 
Obwohl nun schon zwei Angriffe der Italiener — der erste vom 5. 
bis 11., der zweite vom 15. bis 20. Juli reichend — mißglückt waren, 
raffte sich die 4. Armee am 31. Juli noch ein drittes Mal zur Gewinnung 
des ihr vorgezeichneten Zieles auf. Dieser Angriff traf die Tiroler Landes¬ 
verteidigung in einem besonders kritischen Augenblick, weil alle Re¬ 
serven an öst.-ung. Truppen an die Isonzofront abgesendet worden waren, 
und auch die für Tirol bestimmt gewesene 8. ID. zur 5. Armee gelenkt 
wurde (S. 636 und 761). 
Schweres Artilleriefeuer gegen die alten Werke Landro und Corte, 
wodurch das zweitgenannte völlig in Trümmer geschossen wurde, leitete 
das italienische Unternehmen ein. Es hatte in erster Linie wieder die 
vorspringende Bastion der Dolomitenfront, den Col di Lana, zum Ziele. 
Doch erwehrten sich am 2. August deutsche Jägerkompagnien des An¬ 
sturmes der italienischen 18. ID., und Batterien des Verteidigers, die ge¬ 
legentlich der Vorverlegung der Front nach Arabba vorgezogen worden 
waren, vermochten jetzt aus flankierender Stellung wirkungsvoll die Ab- 
l) Pi chi er, Der Krieg in Tirol 1915/1916 (Innsbruck 1924), 56 f.
	        
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