Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Col di Lana, der „Blutberg" 
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wehr zu unterstützen. Am 4. August abends stürmten nach machtvoller 
Beschießung nochmals italienische Bataillone gegen die zerschossenen 
Gräben vor. Sie drangen auch ein, wurden aber in wütendem Handge¬ 
menge wieder zurückgeworfen. Seit jener besonders blutigen Nacht führte 
der Col di Lana bei den Italienern den Namen „Col di sangue", der 
„Blutberg". Auf zweihundert Schritte vor der Verteidigungsstellung gru¬ 
ben sich die gelichteten italienischen Abteilungen ein und hielten fortan 
Ruhe, während die schweren Geschütze ihr Zerstörungswerk im gleich¬ 
mäßigen Tempo fortsetzten1). Hiedurch erlitt auch die Sperre Ruaz das 
Schicksal des Forts Corte. Dieses wurde in ein Scheinwerk umgewandelt, 
das die italienischen Batterien späterhin noch oft zu Munitionsvergeu¬ 
dung verleitete. Die Vorstöße, die die Italiener am 9. und 15. August 
gegen die zwischen dem Col di Lana und dem Mt. Sief befindliche Sattel¬ 
stellung unternahmen, blieben wirkungslos. 
Weiter östlich glückte es der italienischen 17. ID. am 3. August, die 
Verteidiger des zwischen den Tofane I und II durchführenden Über¬ 
ganges zurückzudrücken, was eine empfindliche Gefährdung des Nach¬ 
schubes für die ohnehin stark ausgesetzten Verteidiger des Travenanzes- 
tales zur Folge hatte. Ein am 20. unternommener Angriff der 17. ID. 
galt der Erweiterung ihres seinerzeitigen Raumgewinnes auf der Cima 
di Falzarego gegen Norden; doch nur schwere Verluste waren das Er¬ 
gebnis dieser Unternehmung. 
Das italienische I. Korps mühte sich im August mit der 2. ID. wieder 
um den Mt. Piano ab2). Nach zwei Ablenkungsvorstößen am 2. und 4. 
richtete sich am 11. ein starker Angriff gegen die österreichische Stellung 
im Popenatale. Am Abend wurde sie am Westhang des Mt. Piano durch¬ 
brochen. Tags darauf zeitigte der Versuch der Italiener, den Erfolg aus¬ 
zuweiten, bei den Verteidigern eine kritische Lage, bis ein am 13. unter¬ 
nommener Gegenangriff nach krisenreichen Kämpfen die Kaiserjäger, 
59er und Standschützen wieder in den Besitz ihrer Stellung brachte. Zwei 
am 15. unternommene italienische Angriffe vermochten hieran nichts 
mehr zu ändern. ♦ 
Zwischen dem Höhlenstein- und dem Sextentale gelang es den beim 
I.Korps eingeteilten Alpinibataillonen in schwierigen, vom 14. bis zum 
17. August ununterbrochen währenden Kämpfen, sich der Vorstellung zu 
bemächtigen, die über die Felszacken des Dreizinnenmassivs verlief. Als 
sie aber noch am 17. und dann wieder am 19. die von einem Marsch- 
1) Pi chi er, 59. 
2) It al. Gstb. W., II, Text, 356.
	        
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