Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Die Sommerschlachten gegen Italien 
hatten das nur halb so starke XV. Korps, das seit Ende Juli vom FML 
Stöger-Steiner befehligt wurde, vergebens angegriffen und unverhältnis¬ 
mäßig große Blutopfer bringen müssen. 
Das Ringen um das Becken von Flitsch 
Nahezu gleichzeitig mit den Angriffen beiTolmein begann von Mitte 
August an gegen die an das XV. Korps nördlich anschließende 44. SchD. 
der Armeegruppe Rohr eine Reihe von Unternehmungen, die die Er¬ 
oberung des Beckens von Flitsch und das Niederkämpfen der nordöst¬ 
lich davon befindlichen Sperrwerke zum Ziele hatten. 
Die Truppen des Verteidigers standen hier, bis auf ein kurzes Talstück 
östlich von Flitsch, in weit ausgedehnten Hochgebirgsstellungen, die schwer 
zugänglich waren. Seit dem in den ersten Kriegswochen eingetretenen 
Verluste der Kammlinie Vrsic—Vrata— Krn war der Verlauf der Front 
unverändert geblieben (Skizze 32). Auf dem in nordwestlicher Richtung 
abfallenden Rücken des Vrsic befand sich eine vorgeschobene Stellung 
zwecks Flankierung der eigenen Verteidigungslinien am Lipnik und 
Javorcek und zur Beobachtung nicht eingesehener Räume vor der Front. 
Sonst standen vor der Front im Tale des Slatenikbaches und des Isonzo, 
dann westlich von Flitsch und am Südwesthang des Rombon nur kleine 
Aufklärungs- und Sicherungsabteilungen. 
Bis Anfang August hatte der Feind den das Becken von Flitsch im 
Westen umschließenden Hochgebirgskamm des Mt. Canin nicht über¬ 
schritten. Weiter südlich hatten seine Truppen die Talenge nordöstlich 
von Saga und den Polounikrücken schon Ende Mai erreicht, sich aber 
dort weiterhin untätig verhalten. Durch Abhorchen italienischer Fern¬ 
gespräche, dann durch Gefangene und Überläufer war der Verteidiger 
über Absichten und Kräfteverteilung des Feindes fast bis ins einzelne 
zutreffend unterrichtet und daher vor Überraschungen gefeit. Doch konnte 
für die Behauptung des Rombon, von dem aus vor allem die Beobachtung 
des Beckens möglich war, zunächst nur durch eine geringe Verstärkung; 
der Besatzung und durch Aufstellen eines Gebirgsgeschützes auf dem 
Gipfel des Berges vorgesorgt werden. 
Am 3. August begannen italienische Aufklärungsabteilungen über den 
westlichen Grenzkamm und von Süden gegen Flitsch vorzufühlen. Der 
Ausbau eines über die Prevalascharte führenden Weges aus demRaccolana- 
ins Isonzotal deutete auf die Annäherung von Kräften auch aus dieser 
Richtung hin. Im Halbkreise vom Neveasattel über Saga, Serpenizza und 
Ravna schössen sich Batterien aller Kaliber auf die Stellungen und Sperren
	        
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