Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

Erbittertes Ringen um die Höhe Vrsic 
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bei Flitsch ein1), und am 12. August begann das Zerstörungsfeuer gegen 
die Stellungen vom Rombon bis zum Krn, das mit großem Munitionsauf- 
wande und wechselnder Stärke bei Tag und Nacht anhielt. Zwei Tage 
später setzten die Anstürme der italienischen Infanterie ein, die vor dem 
durch die Artillerie der 44. SchD. unterstützten Nordflügel des k. u. k. 
XV. Korps schon am selben Tage verlustreich scheiterten. Am 15. begannen 
auch nördlich vom Krn zähe und bis zum 20. August oft wiederholte 
Angriffe des italienischen IV. Korps. 
Diese galten in erster Linie der nur von einem Bataillon des nieder¬ 
österreichischen SchR. 21 verteidigten Vorstellung des Vrsic, die am 15. 
und 16. durch Bersaglieriabteilungen bestürmt wurde. Doch die wackeren 
Schützen wußten den vielfach überlegenen Feind mit blutigen Köpfen 
abzuweisen. Am 17. August erneuerten die Italiener ihre Bemühungen 
gegen das vorspringende Felsennest, ohne auch diesmal einen Erfolg 
zu erzielen. Eine hierauf einsetzende zweitägige Kampfpause bot den 
Verteidigern die Gelegenheit zur Auffüllung ihrer arg gelichteten Reihen. 
Am 19. abends schwoll das Zerstörungsfeuer gegen die Kampfstel¬ 
lungen der 87. SchBrig. wieder an. Es dauerte die Nacht zum 20. fort, 
um sich früh auf der Vrsicstellung zu größter Heftigkeit zu steigern, pis 
8h früh waren Deckungen und Hindernisse vom Felsboden hinweggefegt, 
als Bersaglieri und Infanterie neuerlich mit großer Wucht und anerken¬ 
nenswertem Schwung zum Sturme schritten. Vier Stunden hindurch bran¬ 
dete nun Welle auf Welle gegen die österreichischen Stellungen. Zweimal 
gelang der Einbruch auf dem Kamm. Immer wieder wurde der sich 
anklammernde Feind in die Abgründe hinabgeworfen. Von den benach¬ 
barten Bergspitzen des Lipnik griffen Teile des Kärntner GbSchR. 1 
durch flankierendes Feuer unterstützend ein. Sie sahen die tapfere Be¬ 
satzung des Vrsic im feindlichen Geschoßhagel aufrecht stehend Hand¬ 
granaten und Felsblöcke auf die anstürmenden Italiener schleudern, die 
Herankommenden mit dem Bajonett empfangen und Leib an Leib den 
wilden Kampf austragen. 
Endlich gegen Mittag ermattete der Feind; schwer geschädigt stellte 
er die fruchtlosen Berennungen ein und zog sich in seine Ausgangsstel¬ 
lungen zurück, verfolgt vom Feuer der wenigen nicht zerschossenen 
1) Diese Sperren, die am 18. Juli zum erstenmal beschossen wurden, bestanden aus 
dem veralteten Werk „Hermann" und der Straßensperre. Bis auf zwei Panzerhaubitzen 
waren die Geschütze und die Mehrzahl der Maschinengewehre in das Anland verlegt 
worden. Die Werke wirkten auch hier vornehmlich dadurch, daß sie das schwere 
feindliche Feuer auf sich zogen.
	        
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