Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
vordrangen, sahen sie die Brücken von Krakowiec in Flammen und die 
letzten Wagen einer langen Troßkolonne den Ort verlassen. Aber von 
der Straße Krakowiec—Sarny her empfing die 39. HID. bald heftiges 
Feuer. Zwar gelang es ihr, nach Mittag einige Punkte an der Straße in 
hartem Kampfe in Besitz zu nehmen, dann aber stockte der Angriff; der 
Sumpfrand östlich vom Teich war stark besetzt. 
Nördlich von Krakowiec sowie auf den Höhen südwestlich und west¬ 
lich von Wk. Oczy stießen die k. u. k. 12. ID. und das Gardekorps in den 
Mittagsstunden auf eingegrabenen Feind. Ein um 3h30nachm. gemein¬ 
sam angesetzter Angriff führte zu vollem Erfolge. Während der linke 
Flügel der 12. Division sich in schwerem Kampfe in den Besitz starker 
Stellungen westlich von Swidnica setzte, entriß die Garde nach stunden¬ 
langem, heißem und opferreichem Ringen den kaukasischen Grenadieren 
und der 34. Russendivision die zäh verteidigten Höhen von Wk. Oczy. 
Die 1. GID. drang kämpfend durch den Ort, beide Gardedivisionen über¬ 
schritten, russische Gegenstöße kräftig abwehrend, die breite Bachniede¬ 
rung und strebten den flachen Höhen auf deren Ostufer zu. 
Gegen Abend schob auch die 12. ID. an ihrem linken Flügel noch 
ein Bataillon nach Swidnica vor, indes sich die Masse bei Ruda Kocha- 
nowska für die Nacht einrichtete. Gerüchte wollten wissen, daß der Russe 
Krakowiec durch den Gegenangriff von mindestens einer russischen Divi¬ 
sion zurückzugewinnen trachten werde. Man traf die notwendigen Vor¬ 
kehrungen, aber der Angriff kam nicht. Abends nahm die 39. HID. 
zusammen mit dem linken Flügel des XXXXI. RKorps noch einen starken 
Stützpunkt westlich von Morance. 
Nicht weniger entscheidend gestalteten sich die Ereignisse beider¬ 
seits der Lubaczówka1). Hier drang das XXII. RKorps in dem dichten, 
wegarmen und unübersichtlichen Waldgebiet nordwestlich von Wk. Oczy 
unter harten, durch die Unmöglichkeit geregelter Artillerieunterstützung 
erschwerten, aber trotzdem erfolgreichen Kämpfen über die Lukawiec- 
niederung vor. Unter gleich schwierigen Verhältnissen, aber nicht minder 
erfolgreich, gewann das deutsche X. Korps beiderseits von Bahn und 
Straße nach Oleszyce Raum. Es hatte noch am Abend des 13. heftig um 
die Ortschaften und Waldränder auf dem Nordufer der mittleren Lu¬ 
baczówka gestritten und dort den erbitterten Widerstand « des XXIX. und 
des V. kauk. Korps — der inneren Flügel der 3. und der 8. Russenarmee 
— erst gegen Mittag des 14. zu brechen vermocht. Dann aber stieß die 
*) Müller-Brandenburg, Die Schlacht bei Gródek—Lemberg (Der große 
Krieg in Einzeldarstellungen, Heft 34, Oldenburg 1918), 31.
	        
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