Volltext: Vom Ausklang der Schlacht bei Limanowa-Łapanów bis zur Einnahme von Brest-Litowsk 2 : Das Kriegsjahr 1915 1 [Textbd.] (2 : Das Kriegsjahr 1915 ; 1 ; [Textbd.] ;)

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Von Gorlice bis Lemberg 
sondern auch tatsächlich Rückhalt geboten, da sie mit bewährtem Ge¬ 
schick angelegt und in wochenlanger Arbeit gut ausgebaut war. Sie war 
auch nur vom k. u. k. VI. Korps und der Garde durchbrochen, vom rech¬ 
ten Flügel des XXII. RKorps genommen, sonst aber überall durch den 
Verteidiger behauptet worden. An der Durchbruchstelle aber war es den 
Russen gelungen, die Lücken in ihrer Front durch schleunigst heran¬ 
geführte Verstärkungen wieder auszufüllen. So waren während der 
Kämpfe vor der Garde und dem VI. Korps je eine neue Division fest¬ 
gestellt worden. Eine weitere Division sollte nach eingelaufenen Nach¬ 
richten neben anderen in Bildung begriffenen Reserven dahinterstehen. 
Der Oberkommandant der russischen Südwestfront hatte aus dem 
Verlauf der Maioffensive der Verbündeten und aus der Versammlung 
starker Kräfte im Räume Sieniawa—Radymno erkannt, daß bei einem 
Vorstoß der Verbündeten gegen Rawa Ruska die 3. und die 8. Armee 
Gefahr liefen, getrennt und einzeln umfaßt zu werden. Diese Besorgnis 
hatte schon in der Bereitstellung namhafter Reserven im Räume um 
Lubaczów Ausdruck gefunden (S. 452). Als nun die seit dem 12. im Gange 
befindlichen Kämpfe durch ihre doppelte, nach Norden und Osten 
zielende Stoßrichtung diese Befürchtung bestätigten, verfügte Iwanow 
am 14. nachmittags die Bildung einer besonderen Armeegruppe im Räume 
um Lubaczów. Diese der 3. Armee angegliederte, dem Gen. Olochow un¬ 
mittelbar unterstellte Gruppe sollte außer den schon nächst Lubaczów 
befindlichen Korps — XXIX., II. kauk. und V. kauk. — noch das 
XXIII. Korps und das IV. Kavalleriekorps umfassen. 
Die Gruppe Olochow hatte die Marschlinien gegen Lublin—Wladi- 
mir-Wolynski zu sichern, die Verbindung zur 8. Armee zu besorgen und 
sich im übrigen bereit zu halten, dem Gegner in die Flanke zu fallen, 
wenn er versuchen sollte, den rechten Flügel der 8. Armee zu umgehen1). 
Allein zur Zeit, als dieser Befehl ausgegeben wurde, war der größte 
Teil der für seine Ausführung bestimmten Verbände bereits in die 
Kämpfe südlich Lubaczów hineingezogen worden. Auch die noch nach¬ 
rückenden Teile sollten bald in der allgemeinen Front aufgehen. 
Die Verbündeten hatten, die vom Oberkmdo. Mackensen am Vortage 
erteilten Befehle durchführend, auch am 15. Juni überall noch harte 
Kämpfe zu bestehen. 
Von Mokrzany Wk. bis Bonow traten die Korps der 2. Armee zum 
Angriff auf die Stellungen der gegenüberstehenden sechs Russendivi¬ 
sionen an. Sie trafen überall auf einen zu erbitterter Abwehr entschlos- 
!) Nesnamow, IV, 53; Zajontschkowsklj, 306.
	        
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