Volltext: Über die Tiroler Landesvertheidigung des Jahres 1848 im Allgemeinen und über den Antheil der Innsbrucker Universität an derselben

43 
die der kleine Feldzug mit sich brachte, und daß sich ihre Liebe zu ihnen und 
zum Vaterlande weit über den Kreis der Schule erstreckt. 
Die Stiftung. 
Nachdem die Waffen abgelegt worden, gingen die Studierenden, die Brust 
voll des erhebendsten Bewußtseyns, in ihre Heimath. Ihr Tagwerk war aber 
uoch nicht vollendet, denn sie hatten einen ihrer Kameraden im Spitale von 
Arco zurückgelassen, dessen Verwundung zu ernsten Besorgnissen Raum gab. 
Endlich, im September, traf die Nachricht von seiner Herstellung ein, die je 
doch mit dem Verluste des rechten Armes erkauft werden mußte. Das Schick 
sal des jungen Mannes, der in der ersten Blükhe seines Lebens mitten aus 
dem Kreise aller Hoffnungen der Jugend hinausgerissen zum Invaliden wurde, 
beschäftigte die Gemüther seiner jungen Kampfgenossen. Es war ihr Wunsch, 
die unvermeidlichen Folgen des Auszuges so gut als möglich zu verwischen und 
ihren Kameraden in den Stand zu setzen einer, wenigstens bezüglich der drin 
gendsten Verhältnisse gesicherten Zukunft entgegen blicken zu können. Da er 
griff ich, lesend in den Herzen meiner Getreuen, für sie das Wort und erließ 
im Bothen für Tirol und Vorarlberg Beilage zu Nro. 124 Jahrgang 1848 
folgenden Aufruf: 
„Der Invalide der Innsbrucker akademischen Legion." 
Als die zweite akademische Kompagnie nach vollbrachter Mission in Inns 
bruck einzog, herzlichst begrüßt von den edlen Bewohnern der Hauptstadt, warf 
sie einen trüben Blick in die Ferne, wo drei ihrer Genossen zurückgeblieben 
waren. Einer von ihnen ist heimgegangen in das Reich des ewigen Friedens, 
der Zweite ist zurückgekehrt, geheilt unter der sorgsamen Pflege der Bewohner 
von Arco, und der Dritte, als er auszog, ein gar kräftiger, lebensfroher 
Jüngling, wird nächstens zurückkommen — als ein Invalide mit verstümmel 
tem Körper! 
Dieser Arme ist der Akademiker Rupert Hämmerle aus Lustenau. Bei 
einer Erpedition in das Ledrothal, in Tiarno di sopra, am 19. Juni d. I. 
ging ihm durch einen ganz unverschuldeten, unbegreiflichen Zufall sein eigener 
Stutzen los, und die Kugel, die dem Feinde des Vaterlandes gegolten, ver 
stümmelte ihm seinen eigenen rechten Arm. Es wurde Alles angewendet, um 
jahrdegef_ACO0821748_45und46Jbhrgang 1925
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.