Volltext: Über die Tiroler Landesvertheidigung des Jahres 1848 im Allgemeinen und über den Antheil der Innsbrucker Universität an derselben

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Stiftbrief in gleichlautenden Exemplaren, sammt den Verzeichnissen der edlen 
Veitragspender, bei der Tiroler Landschaft, und bei der Innsbrucker Univer 
sität deponirt werden. 
So wie der von der Universität gefaßte und bekannt gewordene 
Entschluß zur Landesvertheitigung die erfreulichste Sensation im Lande erregte 
und manches vielleicht noch zaghafte Söhnlein schneller zur Ergreifung der 
Waffe bewog, so erzeugte auch der Aufruf zu Gunsten der bessern Versorgung 
des akademischen Invaliden, nicht nur im Lande Tirol, sondern in ganz Oester 
reich den fruchtbringendsten Nachhall. So bricht sich das wahrhaft Gute und 
Gemeinnützige überall Bahn und reift der Vervollkommnung und der Vollen 
dung entgegen. Der genannte Aufruf war die thatsächliche Eröffnung eines 
Institutes für bestimmte (akademische) Invaliden; er war der Beginn der Grund 
stein eines akademischen Jnvalidenfondes und die Idee lag auf der Hand, wie 
wünschenswerth wie hochherzig es wäre, nicht nur für bestimmte, für akade 
mische sondern für alle Invaliden des Landes einen Fond zu besitzen. Die 
Sache kam in den Zeitungen zur Sprache, sowie zur Verhandlung beim v. I. 
Landtage, wo sie mit vollständigstem Beifalle aufgenommen wurde. So ent 
stand, durch die Bemühungen des k. k. Hrn. Gubernialrathes Dr. Staffler und 
durch die aus allen Orten und Gemeinden und von der k. k. Armee zuströ 
menden reichhaltigen Beiträge gefördert, in wenigen Monaten ein Fond an 
Kapital und an zugesicherten Jahresbeiträgen, der genügen wird, um den In 
validen des Landes eine schöne jährliche Beihilfe von etwa 30 — 40 fl. zu 
verabreichen. Diese patriotischen und menschenfreundlichen Bemühungen der 
Tirol-Vorarlberger fanden Beifall in den anderen Kronländern der österr. Mo 
narchie, und ihrer Nachahmung dankt man das Entstehen ähnlicher Institute 
in Wien u. a. O., die sich in kurzem ganz gewiß über ganz Oesterreich ja 
ganz Europa zum Wohle der leidenden Menschheit zur verdienten Beruhigung 
braver, tapferer Soldaten, ausbreiten werden. 
Möge man, wenn dieß geschehen seyn, wenn der Baum, der 
den müden den kampfunfähigen Soldaten kühlenden Schatten 
und nährende Früchte gewähren soll, seine zahllosen Aeste über 
Oesterreich, über Deutschland ausgebreitet haben wird, — sich 
des bescheidenen und geringen Körnleins erinnern, das von 
der Landes-Universität in fruchtbaren Boden gelegt, zu solch 
einem riesigen Stamme erstarkte.
	        
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