Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

Am Nachmittage des 2. Juni hatte nach dem Befehle der 6. ID. „der rechte 
Flügel der 11. IBrig. nach eingehender Detailaufklärung die Vorrückung zur Ein¬ 
nahme des Mt. Meletta, Mt. Caftelgomberto anzutreten". Die verstärkte Divisions- 
artillerie hatte zwischen 1 und 3 Uhr nachmittags das Einschießen auf die beiden 
Felsburgen zu bewirken und das Wirkungsschießen um 6 Uhr nachmittags zu 
beenden. Außerdem werde ein 30.5-cm-Mörser die Anlage auf Mt. Meletta und 
Mt. Castelgomberto von 1 Uhr nachmittags an beschießen; man rechne mit der 
Niederkämpfung der feindlichen Verteidigungsanlagen bis 6 Uhr nachmittags. 
Der Angriff war von Obst, de Brunsaut durchzuführen, „falls die Bedingungen 
der Sturmreife durch die Wirkung der Korps- und Divisionsartillerie geschaffen 
wurden". 
Das 11. JBrigKmdo. hatte in seinem Morgenbesehle als Tagesziel für den 
2. Juni die Linie Reichsgrenzenspitz—Mga. Campo Cavallo—Waldkuppe 1508— 
Fta. Tre Pali—Mt. Meletta-di-Gallio-Rücken 1732 bezeichnet. Mt. Meletta werde 
erst am 3. Juni nach Placierung der schweren Divisionsartillerie zu nehmen fein. 
Der unter Kommando des Obst. v. Dorotka stehenden Angriffsgruppe gehörten 
das II. und IV. Baon. des Regimentes an. Dem II. Baon. fiel die Aufgabe zu, 
die „Rase" des Mt. Meletta von Norden her anzugreifen. Das IV. Baon. hatte von 
Westen her über Mga. Slapeur vorzugehen; ihm war auch die Infanteriegeschütz- 
abteilung unter Lt. Bauer zugeteilt. Die 11. Komp, sollte die Verbindung zwischen 
der Angrifssgruppe und dem III. Baon. (9., 10. und 12. Komp.) unter Hptm. von 
Haller aufrechterhalten, dem die Flankensicherung der Angriffsgruppe Obst, von 
Dorotka und die verläßliche Sperrung der Val di Ronchetto gegen Osten oblag. 
Zur Demonstration und Festhaltung auf Mt. Castelgomberto sollte III/27 die östlich 
der Fta. Tre Pali aufsteigende Platte gewinnen. 
Das II. Baon. unter Mjr. Petermann umging, um 1 Uhr nachmittags in Marsch 
gesetzt, über 1610 den Mt. Sbarbatal, erreichte die Waldblöße bei Fta. Tre Pali, 
gruppierte sich dort neuerdings und begann westlich der tiefen, zwischen „Nase" 
und Westflanke des Mt. Castelgomberto mündenden Furche den Anstieg, den es bis 
an die Grenze der Baumregion, etwa 400 Schritte unterhalb der „Nase", voll¬ 
führte. Hier traf das Bataillon um 6.15 Uhr nachmittags der Befehl für die vor¬ 
läufige Einstellung des Angriffes. Acht Patrouillen fühlten weiter vor. 
Auch IV/27 hatte aus seiner tagszuvor gewonnenen Linie — beiderseits der 
Cra. Meletta di dietro — die Vorbewegung um 3 Uhr nachmittags aufgenommen. 
Sie stand im Feuer italienischer Gebirgsgeschütze und Maschinengewehre, die, gleich 
wie am Vortage, zu vorsichtigem Vorgehen mahnten. So war der Raumgewinn im 
Steinlabyrinth kein sonderlich großer, zumal auch hier der höheren Orts ergangene 
Haltbefehl der Vorrückung ein Ziel setzte. Die erste Linie — die 13. Komp, mit 
der MGA. IV und mit der JGeschAbt. und die 15. Komp. — lag auf einer Wiesen¬ 
rippe am tieferen Osthange des Mt. Meletta di Gallio, die 14. Komp, hinter der 
13. Komp., die 16. Komp, auswärts des Südflügels des Bataillons (15. Komp.). 
Die nördliche Gruppe, Hptm. v. Haller, kam ihrer Aufgabe in einer von der 
Weggabel 1345 über den Waldrücken südöstlich der Fta. Tre Pali führenden Bogen- 
stellung nach, deren Südteil in den Nachmittagsstunden einem heftigen Angriffe des 
Italieners ausgesetzt war. 
Es war die 10. Komp, unter Hptm. Wittwer, die die ganze Last dieses ungestümen 
italienischen Vorstoßes tragen mußte. Von den drei Kompagnien des III. Baons. 
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