Am Nachmittage des 2. Juni hatte nach dem Befehle der 6. ID. „der rechte Flügel der 11. IBrig. nach eingehender Detailaufklärung die Vorrückung zur Ein¬ nahme des Mt. Meletta, Mt. Caftelgomberto anzutreten". Die verstärkte Divisions- artillerie hatte zwischen 1 und 3 Uhr nachmittags das Einschießen auf die beiden Felsburgen zu bewirken und das Wirkungsschießen um 6 Uhr nachmittags zu beenden. Außerdem werde ein 30.5-cm-Mörser die Anlage auf Mt. Meletta und Mt. Castelgomberto von 1 Uhr nachmittags an beschießen; man rechne mit der Niederkämpfung der feindlichen Verteidigungsanlagen bis 6 Uhr nachmittags. Der Angriff war von Obst, de Brunsaut durchzuführen, „falls die Bedingungen der Sturmreife durch die Wirkung der Korps- und Divisionsartillerie geschaffen wurden". Das 11. JBrigKmdo. hatte in seinem Morgenbesehle als Tagesziel für den 2. Juni die Linie Reichsgrenzenspitz—Mga. Campo Cavallo—Waldkuppe 1508— Fta. Tre Pali—Mt. Meletta-di-Gallio-Rücken 1732 bezeichnet. Mt. Meletta werde erst am 3. Juni nach Placierung der schweren Divisionsartillerie zu nehmen fein. Der unter Kommando des Obst. v. Dorotka stehenden Angriffsgruppe gehörten das II. und IV. Baon. des Regimentes an. Dem II. Baon. fiel die Aufgabe zu, die „Rase" des Mt. Meletta von Norden her anzugreifen. Das IV. Baon. hatte von Westen her über Mga. Slapeur vorzugehen; ihm war auch die Infanteriegeschütz- abteilung unter Lt. Bauer zugeteilt. Die 11. Komp, sollte die Verbindung zwischen der Angrifssgruppe und dem III. Baon. (9., 10. und 12. Komp.) unter Hptm. von Haller aufrechterhalten, dem die Flankensicherung der Angriffsgruppe Obst, von Dorotka und die verläßliche Sperrung der Val di Ronchetto gegen Osten oblag. Zur Demonstration und Festhaltung auf Mt. Castelgomberto sollte III/27 die östlich der Fta. Tre Pali aufsteigende Platte gewinnen. Das II. Baon. unter Mjr. Petermann umging, um 1 Uhr nachmittags in Marsch gesetzt, über 1610 den Mt. Sbarbatal, erreichte die Waldblöße bei Fta. Tre Pali, gruppierte sich dort neuerdings und begann westlich der tiefen, zwischen „Nase" und Westflanke des Mt. Castelgomberto mündenden Furche den Anstieg, den es bis an die Grenze der Baumregion, etwa 400 Schritte unterhalb der „Nase", voll¬ führte. Hier traf das Bataillon um 6.15 Uhr nachmittags der Befehl für die vor¬ läufige Einstellung des Angriffes. Acht Patrouillen fühlten weiter vor. Auch IV/27 hatte aus seiner tagszuvor gewonnenen Linie — beiderseits der Cra. Meletta di dietro — die Vorbewegung um 3 Uhr nachmittags aufgenommen. Sie stand im Feuer italienischer Gebirgsgeschütze und Maschinengewehre, die, gleich wie am Vortage, zu vorsichtigem Vorgehen mahnten. So war der Raumgewinn im Steinlabyrinth kein sonderlich großer, zumal auch hier der höheren Orts ergangene Haltbefehl der Vorrückung ein Ziel setzte. Die erste Linie — die 13. Komp, mit der MGA. IV und mit der JGeschAbt. und die 15. Komp. — lag auf einer Wiesen¬ rippe am tieferen Osthange des Mt. Meletta di Gallio, die 14. Komp, hinter der 13. Komp., die 16. Komp, auswärts des Südflügels des Bataillons (15. Komp.). Die nördliche Gruppe, Hptm. v. Haller, kam ihrer Aufgabe in einer von der Weggabel 1345 über den Waldrücken südöstlich der Fta. Tre Pali führenden Bogen- stellung nach, deren Südteil in den Nachmittagsstunden einem heftigen Angriffe des Italieners ausgesetzt war. Es war die 10. Komp, unter Hptm. Wittwer, die die ganze Last dieses ungestümen italienischen Vorstoßes tragen mußte. Von den drei Kompagnien des III. Baons. 45