Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

Buchstabe eines strengen Erlasses zu fordern schien. Seine segensreiche Tätigkeit 
konnte nur ein Vorgesetzter, dem die Materie seines Dienstes vertraut war, vollaus 
würdigen*. 
Zum Schlüsse sei aller jener gedacht, die im Laufe des Krieges im großen 
Rahmen des Ersatzkörpers Kraft und Wille einsetzten, um die große Maschinerie 
stets in Gang zu halten. Ihre Namen hier auszuzählen, ist unmöglich. Aus der Reihe 
verdienter Unteroffiziere, die sich in leitender Stellung als Geschäftsgruppenleiter 
hervorragend bewährten, seien besonders genannt: Stabsfeldwebel Hans Gruber, 
der Leiter der Standesführung; RUO. 1. Kl. Alfred Kabatnik, Feldw. Johann 
Ziffer und Josef Seybalt, RUO. 1. Kl. Richard Hausleitner, die Leiter der Gefchäfts- 
gruppen I, II, III und IV a. 
Vom Stande des Ersatzbataillons 
Eine ziffernmäßige Darstellung der gesamten Standesbewegung des Ersatz¬ 
bataillons ist mangels Unterlagen ausgeschlossen. Die Standesbewegung war eine 
ungeheure. Ihr war der Arbeitsapparat angepaßt. Er gliederte sich in sechs Unter¬ 
gruppen: Evidenz der Aktiven und Nichtaktiven; Landsturmgruppe: Standesführung 
im engeren Sinne (Standesbefehl); Superarbitrierungs-Standesbefehl; Standeskon¬ 
trolle: Verlustlistengruppe. Der schon im Frieden als Standesführer bewährte 
Stabsfeldwedel Hans Gruber leitete und überwachte alle Untergruppen dieses 
Ressorts mit Meisterschaft. Etlichemale wurde die Standessührung von dem mit 
Lob recht sparsamen Reichskriegsministerium durch die Bekanntgabe geehrt, sie 
habe die beste Arbeit in der Monarchie geliefert. 
Je schwieriger der Ersatz wurde, desto nachdrücklicher mußte nach jedem noch 
diensttauglichen Manne geforscht werden. Die Evidenz erheischte umfangreiche 
Arbeiten, auf der die den höheren militärischen Behörden einzusendenden Nach¬ 
weisungen fußten. Diese waren außerordentlich wichtig, da sie die Grundlage oft 
weitreichender Entschlüsse auf dem Gebiete des Ersatzwesens bildeten. 
Eine genaue Höhe der Ziffer des Gesamtgrundbuchstandes ist nicht bekannt. 
Sicher ist, daß er am Schluffe des Krieges weit über 30.000, wenn nicht 40.000 
Mann betragen hat, da er sich schon anfangs August 1916 auf etwa 24.000 belief. 
Vermag ein genauer überblick über die gesamte Standesbewegung beim Ersatz¬ 
bataillon nicht gegeben zu werden, so lassen die nachfolgenden offiziellen Ziffern 
über den Stand des Ersatzbataillons am 1. Juni 1917 eine zutreffende Vorstellung 
über die Größe des Ersatzkörpers am nahen Ende des dritten Kriegsjahres zu. 
Der Gesamtstand betrug 193 Offiziere (Aspiranten) und 6481 Mann. Da 1493 
Mann ohne Gebühren beurlaubt waren (der Großteil war in der Landwirtschaft 
beschäftigt), so blieb nur ein Verpslegsstand von 4988 Mann. 
Die 193 Offiziere (Aspiranten) verteilten sich wie folgt: 38 (darunter 2 Arzte und 
3 Truppenrechnführer): Stabsabteilung; 69: Ersatzkompagnien I bis IV; 5: MGErfatzkomp.; 
7: EinjFreiwAbt.; ö: Superarbitrierungsabt.; 3: Rekonvaleszentenabt.; 16: XXIX./27. MaBaon.; 
16: bei Kommanden, Behörden, Anstalten; 34: krank in Heilanstalten. Von den 193 Offizieren 
standen für die Leitung und Ausbildung des rollenden Ersatzes 119 zur Verfügung; von diesen 
gehörten ein Sechstel dem Berussstande, fünf Sechstel dem Nichtberufsstande an. Die Zahl 
der aktiven Offiziere des rollenden Ersatzes (1 Stabsoffz., 1 Hptm., 5 Subalternoffz., sämtliche 
1 Aus den Erinnerungen des Obst. Richard Sallinger. 
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