Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

Ein neuerlicher Angriff der Italiener am Morgen des 25. traf besonders hart 25.12. 
den linken Flügel. Hier zeichnete sich neuerlich Zgf. tit. Feldw. Franz Feistritzer 
trotz seiner Oberschenkelverletzung als Führer einer Patrouille aus, mit der er 
angesammelten Feind im forschen Handgranatenangriffe zersprengte; desgleichen 
wies Gft. tit. Korp. Franz Schneid!, ob seiner Kaltblütigkeit von allen Kameraden 
bewundert, den Angriff ab, durch zwei Schüsse hiebei verwundet (beide Unter¬ 
offiziere der 4. Komp, hatten sich am 23. Dezember die goldene TM. verdient). 
Aussagen Gefangener, wonach angeblich sechs Regimenter auf Cm. Ecker zu 
einem Gegenangriffe bereitgestellt würden, bewirkten die nähere Heranziehung der 
schon am Abende des Vortages alarmierten 3 Bataillone (II/KIR. 2, III/KIR. 3, 
IH/bh. IR. 4) der Korpsreserve in den Stenslewald, die mit den bereits am 23. 
vordirigierten und Obst. Vidoffich am 25. vormittags unterstellten Bataillonen 
(I/KJR. 2, I/KSchR. III) den angesagten italienischen Angriff vergeblich erwarteten. 
Der Feind ließ in den Nachmittagsstunden nur seine Batterien nahezu pausenloses 
Feuer unterhalten. Auch gegen den Col del Rosio herangebrauste feindliche Gegen¬ 
angriffe waren im Sperrfeuer unserer Batterien erstickt. 
Gefangene wußten zu berichten, daß knapp vor unserem Angriffe die Urlaubs¬ 
sperre aufgehoben worden war und sich zahlreiche Urlauber schon in Bassano 
befanden, wo sie auf die Züge in ihre Heimat warteten. Wie ein Blitz aus heiterem 
Himmel hatte unser Angriff gewirkt. Alles mußte zurück an die bedrängte Front, 
was zur Stärkung des Kampfwillens nicht beitrug urtd die willige Gefangen¬ 
setzung hunderter wegen Entganges des Urlaubes ergrimmter Italiener zur 
Folge hatte. 
Die Verluste des Regimentes am 23. und 24. Dezember betrugen: 
Tote 
Verwundete 
Stab . . . 
. . 0/7 
1/19 (durchwegs Telephonisten) 
I. Baon. . 
. . 1/4 
1/35 
II. Baon. . 
. . 0/10 
0/109 
III. Baon. . 
. . 0/6 
1/46 
IV. Baon. . 
. . 0/9 
0/11 
1/36 3/220 
Vornehmlich das II. Baon. hatte durch das Artilleriefeuer schwer gelitten. Hin¬ 
gegen waren die Verluste des in der ersten Linie kämpfenden I. Baon. weit erträg¬ 
licher. Schwer waren die Verluste der wackeren Telephonmannschaft; die Station 
des Regimentskmdos. wurde durch einen Volltreffer außer Betrieb gesetzt. Auch 
Ärzte und Sanitätsmannschaften hatten ihren Tribut gezahlt, sie, die wie immer 
mit Pflichteifer ihrem Samariterdienste oblagen. Auch den letzten Bataillonsches- 
arzt, den wetterharten Oberarzt Dr. Byloff, entriß ein tückisches Fieber dem 
Regiments, so daß der Regimentschefarzt, Stabsarzt i. d. R. Dr. Otmar Szymanfki, 
seiner letzten Stütze beraubt wurde. 
Die Verluste der 6. ID. am 23. und 24. betrugen: 3/77 tot, 16/540 verwundet, 
0/32 vermißt. 
An Gefangenen wurden an den drei Kampftagen (23. bis 25.) von der 6. ID. 
eingebracht: 5 Stabsoffiziere, zirka 70 sonstige Offiziere, 3858 Mann, die den Bri¬ 
gaden Livorno, Mantua, Verona, Toscana und Piemonte, ferner der Sturmkom- 
.311
	        
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