Ein neuerlicher Angriff der Italiener am Morgen des 25. traf besonders hart 25.12. den linken Flügel. Hier zeichnete sich neuerlich Zgf. tit. Feldw. Franz Feistritzer trotz seiner Oberschenkelverletzung als Führer einer Patrouille aus, mit der er angesammelten Feind im forschen Handgranatenangriffe zersprengte; desgleichen wies Gft. tit. Korp. Franz Schneid!, ob seiner Kaltblütigkeit von allen Kameraden bewundert, den Angriff ab, durch zwei Schüsse hiebei verwundet (beide Unter¬ offiziere der 4. Komp, hatten sich am 23. Dezember die goldene TM. verdient). Aussagen Gefangener, wonach angeblich sechs Regimenter auf Cm. Ecker zu einem Gegenangriffe bereitgestellt würden, bewirkten die nähere Heranziehung der schon am Abende des Vortages alarmierten 3 Bataillone (II/KIR. 2, III/KIR. 3, IH/bh. IR. 4) der Korpsreserve in den Stenslewald, die mit den bereits am 23. vordirigierten und Obst. Vidoffich am 25. vormittags unterstellten Bataillonen (I/KJR. 2, I/KSchR. III) den angesagten italienischen Angriff vergeblich erwarteten. Der Feind ließ in den Nachmittagsstunden nur seine Batterien nahezu pausenloses Feuer unterhalten. Auch gegen den Col del Rosio herangebrauste feindliche Gegen¬ angriffe waren im Sperrfeuer unserer Batterien erstickt. Gefangene wußten zu berichten, daß knapp vor unserem Angriffe die Urlaubs¬ sperre aufgehoben worden war und sich zahlreiche Urlauber schon in Bassano befanden, wo sie auf die Züge in ihre Heimat warteten. Wie ein Blitz aus heiterem Himmel hatte unser Angriff gewirkt. Alles mußte zurück an die bedrängte Front, was zur Stärkung des Kampfwillens nicht beitrug urtd die willige Gefangen¬ setzung hunderter wegen Entganges des Urlaubes ergrimmter Italiener zur Folge hatte. Die Verluste des Regimentes am 23. und 24. Dezember betrugen: Tote Verwundete Stab . . . . . 0/7 1/19 (durchwegs Telephonisten) I. Baon. . . . 1/4 1/35 II. Baon. . . . 0/10 0/109 III. Baon. . . . 0/6 1/46 IV. Baon. . . . 0/9 0/11 1/36 3/220 Vornehmlich das II. Baon. hatte durch das Artilleriefeuer schwer gelitten. Hin¬ gegen waren die Verluste des in der ersten Linie kämpfenden I. Baon. weit erträg¬ licher. Schwer waren die Verluste der wackeren Telephonmannschaft; die Station des Regimentskmdos. wurde durch einen Volltreffer außer Betrieb gesetzt. Auch Ärzte und Sanitätsmannschaften hatten ihren Tribut gezahlt, sie, die wie immer mit Pflichteifer ihrem Samariterdienste oblagen. Auch den letzten Bataillonsches- arzt, den wetterharten Oberarzt Dr. Byloff, entriß ein tückisches Fieber dem Regiments, so daß der Regimentschefarzt, Stabsarzt i. d. R. Dr. Otmar Szymanfki, seiner letzten Stütze beraubt wurde. Die Verluste der 6. ID. am 23. und 24. betrugen: 3/77 tot, 16/540 verwundet, 0/32 vermißt. An Gefangenen wurden an den drei Kampftagen (23. bis 25.) von der 6. ID. eingebracht: 5 Stabsoffiziere, zirka 70 sonstige Offiziere, 3858 Mann, die den Bri¬ gaden Livorno, Mantua, Verona, Toscana und Piemonte, ferner der Sturmkom- .311