Volltext: Geschichte des Steirischen K. u. K. Infanterie-Regimentes Nr. 27 Band II (II. / 1937)

hältnissen das Möglichste geleistet haben. Der Hauptteil an Dank und Anerkennung gebührt 
dem Obst. Vidostich und seiner Hauptangriffsgruppe. 
Nun wollen wir mit eiserner Zähigkeit festhalten, was wir mit eisernem Willen errangen! 
Schilhawsky, GM." 
„Die 6. ID. hat heute nach mustergültiger, vorausdenkender Vorbereitung, im besten 
Zusammenwirken aller Waffen und Kampfmittel eine sehr starke feindliche Stellung in einem 
Anlaufe genommen, dem aus vier Brigaden zusammengesetzten Feinde schwere Verluste 
zugefügt, ihm über 3000 Gefangene und reiche Kriegsbeute abgenommen und ihn vernichtend 
geschlagen. 
Die 21. SchD. hat sich mit dem linken Flügel initiativ diesem Angriffe angeschlossen 
und die Vorrückung mitgemacht. Entschlossene Führung, tadelloses Zusammenwirken von 
Infanterie und Artillerie, Todesmut der Infanterie und vorzügliche Wirkung der Artillerie 
und aller Nahkampfmittel haben uns einen schönen Erfolg gebracht. 
Mit diesem Tage ist eine Phase unserer Angriffskämpse erreicht. 
Wenn ich am heutigen Tage in erster Linie Führern und Truppen der 6. ID. meine 
besondere Anerkennung und meinen Dank im Namen des Allerhöchsten Dienstes ausspreche, 
so drängt es mich doch, allen unterstehenden Truppen, welche an den harten November- 
und Dezemberkämpfen teilnahmen, für ihre gegen Feind und Wetter bewiesene Unerschrocken¬ 
heit und eiserne Ausdauer meine Bewunderung und meinen Dank auszusprechen. 
Die bisher vollbrachten Kämpfe lasten mich mit fester Zuversicht dem kommenden neuen 
Jahre entgegensehen. Mit Gott so weiter! Krautwald, G. d. I." 
„Dank der mustergültigen Vorbereitung und Leitung durch das 11. Armeekmdo., der ver¬ 
ständnisvollen, initiativen Arbeit aller Führer, des Korpskommandanten Krautwald und der 
Gruppe Kletter, der vorzüglichen und planmäßigen Wirkung der Artillerie und — wie ich 
stolz und freudig immer wieder hervorhebe — dank der glänzenden, heroischen Leistungen 
unserer hervorragenden, braven Infanterie sind gestern die Höhenstellungen des Mt. di Val 
Bella und des Col bei Rosto erstürmt worden! 
Ich danke den Truppen und ihren Führern für ihr geduldiges Ausharren in Schnee und 
Kälte in der Zeit der Vorbereitung des Angriffes und für ihr schneidiges Losgehen im 
Angriffe selbst, welcher zur Wegnahme eines sehr wichtigen neuen Abschnittes führte. 
Führer, Truppen und Stäbe haben den erneuten Beweis der hervorragenden Kriegs¬ 
tüchtigkeil unserer Armee erbracht, die uns den endgültigen Sieg sichern wird. 
Conrad, FM." 
Stellungskrieg auf Mt. di Val Bella 
(26. Dezember 1917 bis 25. Jänner 1918) 
Skizze 32 
Der welsche Tatendrang hatte sich an den bewegten Kampftagen des 24. und 
25. Dezember erfolglos ausgetobt. Der 26. ließ sich schon weit ruhiger an, wenn 28.12. 
auch der Italiener seine Stahlpeitsche über den Mt. di Val Bella und über den 
Col del Rosso knallen ließ, was dem Regimente 4 Tote und 34 Verwundete kostete. 
Nun stand man abermals festgebannt. Das Jahr ging zur Neige, ohne daß die 
lockende Ebene erreicht war. 
Herr und Gebieter wurde wieder der von Haß verfolgte, ekle Grabenkrieg. Nur 
fehlten vorerst die Gräben. Es mangelte auch zum Großteil an Schutzkavernen, an 
Unterständen, an dem nötigsten Material jeglicher Art. Die Reserven fanden nur 
zum Teil gedrängten Unterschlupf in den italienischen Kavernen, deren Eingänge 
dem Feinde zugekehrt waren. Auf eine Wehrstellung im herkömmlichen Sinne 
wurde zunächst zwangsläufig verzichtet. Der beinharte Karstboden spottete jed¬ 
weder Bemühung. Ein am Südhange des Mt. di Val Bella vorgeschobener Feld¬ 
wachenschirm schützte vor Überraschung. In der Abwehrlinie lagen in dem an die 
Winterschlacht gemahnenden Trichterfelde schwach gehaltene Gruppen, alles andere 
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