Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 2. Heft (2. Heft / 1931)

Darum auch euch den Lorbeer, drum auch ihr 
Ein Borbild uns in hehrster Pflichterfüllung. 
Nun schlaft in Frieden, den ihr euch gewonnen. 
Das Regiment, dem ihr so treu gedient, 
Die Kameraden, die mit euch gekämpft, 
Sie werden euer Grab mit Liebe umhegen. 
Schlaft wohl. — Und tobt auch über euren 
Häuptern 
Der heiße Kampf um Österreichs Freiheit weiter. 
Einst bricht ein heller Morgen leuchtend an, 
Da steigt im Sonnenglanz die neue Welt, 
Die Welt des Friedens leuchtend aus den 
Wolken. 
Die Glocken klingen aller Orten: Friede — 
Und eure Gräber sind zum Heiligtum 
Des weiten, freien Vaterlands geworden. 
Dann nahm Feldkurat Probst Wilhelm Wester 
die feierliche Einsegnung der in Särgen in den 
noch offenen Gräbern ruhenden ^sterblichen Hüllen 
der 38 treuen Kameraden, die in glücklicher Weih 
nachtsstimmung so unverhofft das Leben lassen 
mußten, vor. 
Die Italiener hatten eine Feuerpause gemacht. 
Heute ruhen alle die Opfer des Abschnittes Planina 
za Grebenom (Hochlinz) im Ortsfriedhofe von 
Soöa, wohin sie pietätvoll nach dem Kriege über 
tragen wurden. 
Das Ende des Jahres 1915 hatte dem Regiment arg mitgespielt, doch der Soldat darf niemals 
kopfhängerisch werden. Hoffnungsvoll ward der Blick auf das neue Jahr gerichtet. 
Anklingend verfaßte Grohmann folgendes Gedicht: 
Im Lager der 2. Kompagnie unterhalb und rechts 1776. 
Teufelsfelsen (Kote 1776). 
Was ragt dort so trotzig empor zur Höh' 
Mit Zinnen und Türmen, gekrönt von Schnee? 
Der Teufelsfelsen, der mächtige Turm, 
Der trotzet dem Feind, der trotzet dem Sturm. 
Und wer klebte dort oben, in Eis gebannt 
Winzige Hütten an ragende Wand? 
Wer horstet dort oben bei Aar und Weih? 
LJR zwei! 
Vom Wälschland kam der Verräter her: 
„Nun Österreich — die Küste, dein offenes Meer, 
Das gib uns willig, eh' du gezwungen. 
Du bist ja ringsum von Feinden umrungen. 
Und sieh, schon brechen die Feinde herein, 
Die Feuer glühn auf in blutrotem Schein." 
Da steigt es die mächtigen Berge empor 
Und fügt sich zur Mauer, Korps an Korps 
Und mit den andern zur Hilfe herbei 
Kommen auch wir, LJR zwei. 
Nun stehnswir hier, an die Felsen geschmiedet, 
Zu unsern Füßen der Nebel siedet 
Da braust es einher wie Wetterschlag, 
Wie Stöhnen der Erde am jüngsten Tag. 
Da gellt ein Schrei wie aus Todesnot: 
„Zu Hilfe — zu Hilfe!" der weiße Tod. 
Uns gellt zu tiefst in die Herzen der Schrei: 
„Es sind unsere Brüder — LIN zwei".
	        
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