Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 2. Heft (2. Heft / 1931)

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®en Dank brachte das Regiment durch eine vom Fähnrich Grohmann verfaßte, vom Kadetten Hans 
von Feil zeichnerisch ausgestattete und vom Gefreiten Leopold Breinbauer geschriebene und von allen 
Offizieren und Unteroffizieren unterschriebene Widmung zum Ausdrucke. 
Um Mitternacht zelebrierte der Feldkurat, 
Probst Wester, beim Regimentskommando unser 
freiem Himmel im flackernden Scheine des von 
Schneeflocken umspielten Kerzenlichtes, andachtsvoll 
der heiligen Nacht gedenkend, die Christmette. 
Am Christtagmorgen, während des Aufstieges 
des Negimentskommandanten zum Mittelabschnitt 
zur Feldmesse beim Bataillon des Hauptmannes 
Friedrich Engels, schneite es ununterbrochen. Es 
war ein wässeriger Schnee, der die Schritte hemmte 
und beim Abstieg ins Rutschen brachte. Ahnungs 
los, in gehobener Stimmung erfolgte die Rückkehr. 
Leutnant Gantner verblieb im Mittelabschnitt. Auf 
einmal vernichteten nachmittags böse Nachrichten 
die Festesstimmung. Am linken Flügel bei der 
5. Kompagnie, deren Kommandant Hauptmann 
Burgstaller war, waren Lawinen niedergegangen, 
hatten eine Zugshütte eingedrückt und 8 Tote und 
l0 Verwundete als Opfer gefordert. Auch die 
8. Kompagnie des Leutnants Raimund Holub 
meldete bald darauf Lawinenstürze, 1 Mann tot, 
4 verwundet und einer vermißt. Die Telephon 
leitungen waren vielfach zerrissen worden und konn 
ten nur teilweise wieder hergestellt werden, bis 
stockfinstere Nacht und fortgesetzter Schneefall alle 
Bemühungen zur Ohnmacht verurteilten. 
Bange Fragen tauchten ans und als der 
nächste Tag anbrach, hatte der weiße Tod weitere 
Ernte im Regiment gehalten. Über das 87. Bri 
gadekommando traf um 8 Uhr 15 Minuten vor 
mittags des 26. Dezembers beim Regimentskom 
mando die Meldung ein, daß auch die 2. Kom 
pagnie, die Hauptmann Heinrich Hainschwang über 
nommen hatte, von Lawinenstürzen heimgesucht 
worden war und bis zu dem Zeitpunkt 10 Tote, Dankodrcssc an Erzherzog Engen für die Wcihnachtsspende 1913. 
30 Verwundete und noch viele nicht Geborgene 
beklagte. Die ausgeführten Rettungsversuche der verschont Gebliebenen und der sofort entsendeten Rettungs- 
abteiiungen konnten leider Vielen nicht mehr helfen, verdienten sich aber vieler Geretteter Dank. 
In wirklich bewundernswürdiger Weise haben damals Hauptmann Hainschwang, Oberleutnant Freund, 
Feldwebel Cordier, Zugsführer Sadilla und Sanitätsfähnrich Apfeltaler die Rettung organisiert, bevor 
die Hilfskolonne eintraf. 
Bis zum Abend waren 23 Tote geborgen, 6 Mann blieben unauffindbar, 15 Mann waren verwundet. 
Es fielen der furchtbaren Katastrophe zum Opfer: 
Von der 2. Kompagnie Korporal Florian Fragner, Einjährig-Freiwilliger Korporal Franz Gaisbauer, 
Gefreiter Alois Rathmeier, Franz Haslinger, Josef Ortner, Leopold Leibetseder, Franz Pakofler, Jnfan-
	        
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