ters die 1. Kompagnie, Kommandant Hauptmann
Frühwirt, als Reserve hatte. Die bisher genannten
Stellungen gehören dem 1. Bataillon an. Bataillons-
Kommandant Major Krauß. Tief unter dem Teufels
felsen hält das 3. Bataillon, Kommandant Hauptmann
Engels, einen vielfach zerklüfteten Felsenwall besetzt,
der sich mit seinen höchsten Felszacken an Kote 1776
anlehnt urtb dann ln steil übereinander liegenden
Terrassen zur Tiefe führt. Hier liegen die Stellungen
der 8. Kompagnie, Kommandant Hauptmann Lischke.
Die anschließenden Stellungen der 12. Kompagnie,
Kommandant Hauptmann Fischer, erreichen noch ein
mal einen talbeherrschenden Höhepunkt und senken sich
daun jäh zur Tiefe, mit der gegenüberliegenden John
höhe (einer Steilkuppe, die ihren Namen von dem
Kommandanten Leutnant John erhalten hat) die
sogenannte „kleine Talsperre" bildend, ein
Felsentor, durch das ein Fußweg von der Planina
za Grebenom über die Schutthalde an der Südostwand
des Vrsi auf den Sattel und weiter nach Planina za
Kraju und ln den Slatenikgraben führt. Diesen wich
tigen Weg zu decken, ist Aufgabe der kleinen Talsperre,
die darin von der Johnhöhe und dem gegenüberliegen
den Teil der Stellung Fischer' flankierend unterstützt
wird. Die noch zur Stellung Fischer gehörende John
höhe, eine vorspringende, mächtig ausgebaute Bastei,
beherrscht nicht nur den Grund des Moränentales
und die kleine Talsperre, sondern schützt flankierend
auch das linke davon gelegene Einfallstor, eine Mulde,
die große Talsperre genannt. Hier betreten wir
den Bereich des 2. Bataillons, Kommandant
Major Damaschka. Links von der großen Talsperre
springt wieder eine Bastei auf, größer, massiger als
die Johnhöhe, die „K a n o n e n h ö h e", so .genannt,
weil zwei Gebirgsgeschütze oben stehen, die flankierend
nach rechts und links auswirken. Die Kanonenhöhe
und die große Talsperre sind besetzt von der 7. Kom
pagnie, Kommandant Oberleutnant Demmer. Links
stürzt die Kanonenhöhe steil ab gegen die Stellung
der 6. Kompagnie, Kommandant Oberleutnant Arn-
reiter. Auch diese Stellungen schließen ein Einfalls
tor, das umso gefährdeter ist, da der Gegner nicht wie
bei den anderen Muldenstellungen erst gegen den höher
gelegenen Muldenrand ansteigen muß; die Stellungen
der 6. Kompagnie liegen in und beiderseits neben
einem Lawinengraben, der von einer Rückfallskuppe
der Brata ohne Unterbrechung hinab ins Lepenjatal
führt. Diese Tiefenstellung erhält jedoch Flankenschutz
durch die Kanonenhöhe von rechts, von links durch eine
zu den Stellungen der 5,. Kompagnie gehörende, stark
vorspringende Bastei, der wir den Namen „Adler-
h o r st" gegeben Haben. Vom Adlerhorst der direkt an
die Fels abstürze der Brata angelehnt ist, streichen die
Stellungen der 5. Kompagnie, Kommandant Haupt
mann Burgstaller, mächtig ansteigend, als zinnen
bewährte Vorburg gegen die Steilwand des Velki
LemeL, der stark und kühn, ein machtgebietender Eck
turm, aus der Tiefe empor wuchtet. Auf seinen Höhen
beginnen die Stellungen des Landwehrinfanterieregi
ments 27. Diese flankieren im Verein mit unserer
6. Kompagnie den Potoöesattel, den gefährlichsten
Angriffsweg der Italiener.
Zum Regimentskommando.
Am linken Hange des S o ea ta l e s, unmittelbar
hinter einer tiefen Klamm, die der gründunkle Jsonzo
durchbraust, öffnet sich ein enges Bergtal, das Lepen
jatal. Einer schöngefleckten Felsenschlange gleich, win
det sich die Lepenja, ein schäumender Bach, durch den
Takgrund und neben ihm zieht die schmale, steinige
Straße an kleinen, verlassenen, oft zerstörten Häuschen
vorbei, höher und höher steigend, bis sie schließlich in dem
auf die D u p l a Plan >i n a.führenden Fußweg über
geht. Diese einzige Verkehrsader des Tales führt zur
Brigade, zur schweren Artillerie, zu den Ubikationen
unserer Reserve und unseres Marsch-Bataillons, von
ihr aus gewinnt man den Aufstieg zu den Stellungen
des Landwehrinfanterieregiments 27, sowie zu unserem
Regimentskommando und unseren Stellungen. Begreif
lich, daß an dem Ausbau und der Erhaltung dieser
Straße beständig gearbeitet wird. Es ist ein Kampf
um die Straße, den unsere Soldaten gegen die wilden
Gewalten des Wassers führen. Jeder schwere Regen,
jedes Tauwetter jagt reißende Gießbäche von den
Höhen, die zerstörend über die Straße flirten und weg
reißen, was tagsvorher gebaut wurde. Aber mit uner
müdlicher Zähigkeit sind am nächsten Tage unsere
Soldaten an der Arbeit, um die Straße wieder wegsam
zu machen. Es ist schwere und .gefährliche Arbeit. Die
zahlreichen Granattrichter an der Straße beweisen,
wie sehr der Gegner bestrebt ist, durchs Beschießung
der Straße, den Nachschub zu unterbinden. Es gelingt
ihm nicht. Der Verkehr, den er bei Tag behindert,
vollzieht sich eben bei Nacht, oder wenn schützender
Nebel die Höhen verhüllt. Im Morgengrauen wandern
lange Tragtierkolonnen die Straße dahin und oft selbst
bei hellem Tage sieht man Reihen von Trägern, mit
Brettern und Rollen beladen, über die Holzbrücke
wandern, die auf den Weg zum Regimentskommando
führt. Dieser Weg erklomm früher eine mächtige, steile
Schutthalde und schlängelte sich dann schmal, steinig,
vom Regen ausgewaschen, durch einen breiten
Lawinengraben, bog links in den Buchenwald ab und
überquerte den Bergrücken, holperig bald aufwärts
und bald abwärts kriechend. Von ihm zweigten, ebenso
schmal und ebenso holperig, Wege ab, die gleichfalls
in Lawinengänge zum ersten und zum dritten Batail
lon führten. Der Weg zum zweiten Bataillon bog schon
im Tale links ab, um, zunächst über den Fuß der
Bergrücken führend, in einem Nebental der Lepenja
zur Höhe zu leiten. Die Unmöglichkeit, auf diesen