Volltext: Die gute vegetarianische Küche

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Was ich schon zu Anfang meines Buches gesagt habe, kann ich 
hier nur wiederholen: ein äußerst sauberer Messingkessel von passender 
Größe eignet sich am Besten, um sowohl den Zucker, als auch das 
Obst und das Gemüse zum Einmachen darin zu kochen. Im an 
dern Falle, wo ein solcher Kessel nicht beliebt oder nicht vorhanden 
ist, muß man einen emaillirten eisernen Topf, in welchem noch nie 
etwas Fettiges war, dazu nehmen; es ist am Besten, einen neuen 
Topf zu nehmen und denselben niemals anders, als nur zu diesem 
Zweck zu gebrauchen, wie es denn überhaupt gut ist, alles Geschirr, 
als Schaumlöffel, Terrinchen oder Assietten, so wie Porzellansieb, 
eigens zum Einmachen anzuschaffen, und nie zu etwas anderem zn 
verwenden, es aber auch nicht mit fettigen Geschirren, sondern stets 
für sich in reinem Wasser zu spülen, und mit reinen Tüchern aus 
zuwischen. Es kam: beim Einmachen die Sauberkeit nicht genug 
anempfohlen werden, und ein Zuviel ist hierbei nicht möglich. 
Selbstverständlich ist es nothwendig, daß alle Gläser, Flaschen 
oder Büchsen mit Etiquetten zu versehen sind, ehe man sie fortstellt. 
Eingemachtes Obst wird in einem kühlen, luftigen, gänzlich frostfreien 
und vor allem dunklen Raume am Besten aufbewahrt; ein Keller, 
wenn er nicht ganz vorzüglich luftig und trocken ist, eignet sich 
gar nicht dazu. 
Ehe ich nun zum Klären und Einkochen des Zuckers übergehe, 
möchte ich noch einige Worte über den areometre (Syrupsmesser) 
voranschicken. Derselbe erleichtert das richtige Erkennen der verschie 
denen Zuckergrade, indem er, wenn man ihn nur leicht mit der 
Hand stützend, an derselben in den Zuckersaft, ohne ihn zn halten, 
hineingleiten läßt, die Grade des Zuckersyrups richtig anzeigt. Um 
den areometre in den Saft einzusenken, zieht man diesen erst vom 
Feuer fort und wartet ab, bis er zu kochen aufhört und eine ruhige 
Oberfläche zeigt, dann stellt man den Syrupsmesser darauf, legt 
leicht die Hand dagegen und wartet ab, wie tief er einsinkt, also 
wie viel Grade, — diese sind natürlich deutlich daran angegeben — 
er anzeigt. Zeigt er mehr, als man zu haben wünscht an, daun 
ist der Saft zn dick und muß noch mit Wasser durchgekocht werden; 
im entgegengesetzten Falle, also wenn der areometre weniger, als 
die nothwendigen Grade anzeigt, ist der Znckersyrup zu dünn und 
nluß noch einkochen. Der areometre muß jedesmal, nachdem er 
gebraucht ist, in warmen Wasser abgewaschen und mit einem Tuche 
getrocknet werden, damit er beim nächsten Hineinsinken nicht durch 
daran haftenden Zucker beschwert ist, und dadurch die correcte An 
gabe unmöglich gemacht wird. Der areometre ist einfach von Weiß 
blech gemacht, und ohne große Kosten bei jedem guten Optiker 
zu haben.
	        
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