Volltext: Was will der Heimatblock?

41 
sumpf, sondern zuweilen auch mit dem Dache im Fels festfahren, Ver 
hältnisse, wie diese, können nur zu leicht in wenigen Jahren zugrunde 
■ richten, was Jahrzehnte mühsam aufgebaut haben." 
Die Mittel für den Ausbau — so wird immer wieder eingewendet 
—- sind nicht aufzutreiben. Aber auch beim Straßenbau bilden die Ar 
beitslöhne die Hauptpost und was bei Einrechnung der Arbeitslöhne uner 
schwinglich erscheint, wird möglich, wenn man den Arbeitsdienst zu Hilfe 
nehmen würde. Das Verhältnis der Arbeitskosten zu den Matecialkosten 
ist natürlich abhängig von der Art der Materialbeschaffung. Ist eine Ge 
winnung des Grundbau- und Schottermateriales im Eigenbetriebe möglich, 
so sinken die Materialkosten auf 20 bis 30%, andernfalls betragen sie 
47 %. Die Materialkosten steigen allerdings bis zu 60 ja sogar 70 % auf 
jenen Strecken, die die Ausführung von Kunstbauten notwendig machen. 
Der Ausbau der sogenannten Voralpenstraße, die in Oberösterreich 
über eine Strecke von rund 70 km führt, würde sich bei Einstellung von 
voll entlohnten Arbeitern auf schätzungsweise 7 Millionen Schilling stellen, 
bei Einstellung freiwilliger Arbeitskräfte auf ungefähr die Hälfte. Beim 
Bau könnten 3000 Arbeiter verwendet werden. Natürlich würde auch der 
Bau mit Arbeitsfreiwilligen zur Neueinstellung voll entlohnter Arbeiter 
führen, da ja der Bedarf an Grundbausteinen und Schlägelschotter, an 
Werkzeugen, Baumaschinen, Feldschmieden, Feldbahngeleisen, Schwellen 
und Muldenkippern auf jeden Fall bei der heimischen Industrie und beim 
heimischen Gewerbe gedeckt werden müßte. 
Auch dann übrigens, wenn es gelingen sollte, den Bau der Vor 
alpenstraße mit voll entlohnten Arbeitskräften durchzusetzen— was wir 
auf das freudigste begrüßen würden — so bleibt doch Arbeit genug für 
den freiwilligen Arbeitsdienst. 
Der Verband der österreichischen Straßengesellschaften hat bekannt 
lich einen genauen Ausbauplan veröffentlicht, der einem umfassenden Bau 
programm zugrundegelegt werden müßte. Für die Erschließung des Salz 
kammergutes wäre noch der Ausbau der Strecke Lambach—Gmunden- 
Ischl—Pötschen—Bad Aussee von Wichtigkeit. Zum Anschluß an die Vor 
alpenstraße käme die Strecke Enns—Steyr in Betracht; zum Aufschluß 
des Jnnviertels gegen Wels und Linz die Straße Lambach—Haag am 
Hausruck—Ried—Altheim—Braunau; als Einfallstraße gegen Norden 
die Straße Linz—Freistadt; als Haupteinfallstraße aus Deutschland die 
Strecke Schärding—Passau; als Hauptverkehrsader des Mühlviertels die 
Strecke Linz—Aigen; als Verbindungsstraße mit Steiermark die Strecke 
Steyr—Dornberg—Losenstein—Kastenreith nach Altenmarkt in Steier 
mark mit einer Querverbindung nach Oberlaufs«—Hengst—Windisch- 
garsten; dann die Strecke Wels—Kirchdorf—Windischgarsten—Spital am 
Pyhrn. Noch schlimmer als bei den Bundesstraßen, sieht es natürlich bei den 
Bezirksstraßen aus. Die Salzkammergut-Jnteressenten fordern dringend den 
Ausbau folgender Straßenzüge: die Landstraße Gmunden—Vöcklabruck 
mit der Abzweigung zum Attersee—Schörfling-Kammer; die östliche Atter 
see-Uferstraße mit dem Ausgangspunkt Obertalheim—Kammer nach 
Weißenbach—Unterach—Schärfling—St. Gilgen; die westliche Attersee-
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.