Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1879 (1879)

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entweder zur Zeit der Sommersaat-Bestellung oder in der zweiten Hälfte 
des August erfolgen. Kräftiges, gut gedüngtes und sehr reines Land ist neben 
echten Samen die Grundbedingung des Gelingens. Selbstverständlich ist auch alle 
Sorgfalt darauf zu verwenden, daß das Feld möglichst geebnet und frei von 
Vertiefungen, wie sie Ackerbeete zurücklassen, sei. Als Vorfrucht empfehlen 
sich bei der Frühjahrssaat gut gedüngte Kartoffeln, als Ueberfrucht für die 
Grassümereien aber Gerste oder Hafer. Diese müssen übrigens dünner ge 
baut werden, wie gewöhnlich. Nachdem die Ueberfrucht eingeeggt ist, wird 
der Grassame in nachbezeichneten Gattungen und Mengen per 1 österr. Joch 
oder per 1 Hektar gesäet und leicht übereggt oder eingewalzt. 
Aussaatung 
per Hektar in Kilogr., pr Joch in Pfunden 
4'86 
5 
dauernder rother Wiesenklee, 
4'86 
5 
dauernder weißer Wiesenklee, 
3'89 
4 
Wiesenlieschgras, 
5'83 
6 
französisches Raygras, 
5-83 
6 
Wiesenschwingel, 
4-86 
5 
Wiesenfuchsschwanz, 
5-83 
6 
erhabener Schwingel, 
'7-78 
8 
Knaulgras, 
4-86 
5 
Ruchgras (besonders werthvoll 
5'83 
6 
des guten Geruches wegen, welchen 
es dem Heu gibt), 
Rispengras. 
54-43 
56 
Wer eine gute, dauernde Wiese anlegen will, soll mit dem Samen 
ja nicht sparen und lieber zu dicht als zu dünn säen. Vorstehend angege 
bene Quantität genügt bei guter Bodenbeschaffenheit. Man mengt die ver 
schiedenen Sorten sorgfältig ab, damit nicht der schwere Same zu unterst 
bleibe und am Ende ohne Beimengung anderer Samen ausgesäet werde. Es 
ist gut, das ganze Saatgut in 4 bis 8 Theile abzutheilen und auch das zu 
bestellende Feld in eben so viele Theile zu sondern, damit für jeden derselben 
die gleiche Partie des Samens verwendet werde. Soll die Ansaat erst im 
Herbste erfolgen, so ist es rathsam, ein Brachfeld hiezu zu verwenden und 
als Ueberfrucht Korn zu nehmen. 
Bedarf an Dünger. 
Der Bedarf an Dünger für 1 Joch Grund (57 Ar) ist je nach der 
ursprünglichen Güte des Bodens, nach der Cultur, die er erfahren und nach 
dem Grade der Erschöpfung oder des Kraftzustandes, in dem er sich befindet, 
sehr verschieden. Von allen Extremen abgesehen, rechnet man bei Verwendung 
von gut erhaltenem Stallmist 
bei schwacher oder halber Düngung . . . 160 — 240 Ctr. 
bei guter oder ganzer Düngung .... 300 — 360 Ctr. 
bei sehr guter oder starker Düngung . . . 450— 540 Ctr. 
pr. Joch.
	        
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