Volltext: Der Sammler 3. Jahrg. 1907 (1907)

Ur. 2 — B. Iahrg. Beilage zum Kchavdi«gee Machealrlatt". 
Febraae 1S0V. 
Mitteilungen der Gesellschaft zur Gründung und Erhaltung einer städtischen Sammlung 
und zur Erhaltung des baulichen Charakters der Stadt Schärding. 
Irrhalt: Dank an die Mitglieder der Musealgesellschaft. — Zuschrift der k. k. Zentralgesellschaft 
für Kunst und historische Denkmale in Wien. — Friedrich Wishofer fett. f. — Das älteste 
Oelbild unserer Stadt. — Beitritt zur Musealgesellschaft. — Literarische Zuwendungen. 
— Zuwendungen. — Erzählendes: „'s Ekerg'schlößl". (Etwas Altes aus der nächsten Um 
gebung.) 
vank an die Mitglieder der Museal- 
gesellschakt. 
Die Einzahlung der Jahresbeiträge für das 
Jahr 1907 hat das gleiche erfreuliche Ergebnis 
wie im Vorjahre gehabt, — wodurch am deutlich 
sten gekennzeichnet ist, daß die Bestrebungen der 
Gesellschaft allseitige Unterstützung finden. — Der 
Arbeitsausschuß erlaubt sich hiefür den verbindlich 
sten Dank zu sagen. — 
Zuschrift der k. k. Zentralgesellschatt für 
Kunst und historische Denkmale in Älen. 
An die Musealgesellschaft ist unter 1. 
Februar 1907, Z. 231, nachfolgendes Schreiben 
der k. k. Zentralkommission eingelangt. 
„Unter Bezugnahme auf die geschätzte Zu 
schrift vom 26. Jänner d. I. beehrt sich die 
Zentralkommission ihren Dank für die Uebermitt- 
lung des Rechenschaftsberichtes der geehrten Museal 
gesellschaft über das zweite Vereinsjahr, durch dessen 
Mitteilungen neuerdings auf das höchst verdienst 
volle Wirken der geehrten Musealgesellschaft hin 
gewiesen wurde, auszusprechen. Der Präsident: 
Helfert". 
Friedrich Aishofer sen. f 
Der Beginn des dritten Bestandjahres der 
Musealgesellschaft hat dieser einen schmerzlichen 
Verlust zugefügt. Herr Friedrich Wishofer sen., 
Kupferschmiedmeister und Hausbesitzer in unserer 
Stadt, ist am 7. Februar d. I. im 66. Lebens- 
's Ckerg'schiössl. 
Etwas Altes aus der nächsten Umgebung. — Bon Georg Kyrle. 
Dinge, die schon weit zurückreichen in die 
Vergangenheit und über welche keine genaue Er 
klärung zu geben ist, umschließen bald die merk 
würdigsten Mythen und Sagen. Besonders ver 
fallene Burgen, unterirdische Gänge, merkwürdig 
aussehende Hügel, die man rasch zu römischen oder 
keltischen Grabhügeln erhebt, Opfersteine, kurz Dinge, 
bei welchen der Phantasie ein großer Spielraum ge 
geben ist und welche stets in näherer Berührung 
mit dem Volke stehen, sind zu dieser Art von 
von Sagenbildungen geeignet. 
Ein ähnliches Ding ist auch das „Eker 
g'schlößl", . das ich durch diese Zeilen von Mythe 
und Sage befreien, seiner eigenen Geschichte wieder 
.zurückgeben will. 
In der Gemeinde Freinberg, vielleicht 
eine halbe Stunde vom Straßengasthause entfernt, 
liegen in der Richtung nach Passau, links neben 
einer Seitenstraße, Steine, deren Aussehen an der 
Arbeit menschlicher Hände nicht zweifeln läßt, auf 
einen alleinstehenden, ziemlich hohen und steil an 
steigenden Hügel, wirrlos durcheinander. Bei nähe 
rer Betrachtung aber erkennt man die Ueberreste 
einer absichtlich zerstörten Burg. Ein 3 Meter 
langer und 1,5 Meter breiter, gewölbter, wahr 
scheinlich in die Erde hineingebauter, von Südwest 
nach Nordost laufender Raum, von ziemlicher 
Tiefe ist noch fast ganz erhalten, aber vollständig 
mit Ziegel und altem Mauerwerke ausgeschüttet. 
Von dem Gewölbe ungefähr 30 Meter entfernt 
gewahrt man große, außen rund behauene Steine, 
welche die Grundfesten eines im Halbumfange 
14 Meter großen Turmes seinerzeit bildeten. An 
dem Turm schloß sich links und rechts eine gewal 
tige Steinmauer, die als Abgrenzungsmatter die 
Burg in einem Umfange von 300 Meter einschloß. 
Mauerüberreste, die sich in halber Höhe des Hügels 
in ziemlich häufiger Zahl finden, sind entweder als 
Vorwerke der Burg zu betrachten oder sie wurden bei 
der Zerstörung derselben "absichtlich heruntergerollt. 
Der Hügel, auf welchem sich diese Anlage 
befindet, ist) wie schon gesagt, ziemlich hoch, füllt
	        
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