Volltext: Waizenkirchen

sicht der Pfarrer der Aegydiuskirche beim Leprosenhanse an der Rosen 
wiese (Erhard, H. 193 94). Es liegen uns zwei Urkunden in Ab¬ 
schrift vor. Am St. Erhardstag (8. Januar) 1385 nrknndet Bischof 
Johannes von Pafsan also: ,Pfarrer Hans von Wazenkirchen soll dem 
Spitalmeister des St. Johaimsspitales am Rindermarki zu Passau 
jährlich 25 Pfd. Wiener Pfennige, jeden Quatember 6 Pf. 60 Pf., 
von seiner Psarre reichen, ausser bei großen Landesschäden um Wazen¬ 
kirchen. Dies ans vier Jahre, dann wieder deu alten Zins von 40Psd. Pf.£ 
Der Schiedsspruch von Bischos Leonhard ist ,geben auf Unserm Nydern- 
hans bey Paßaw am Montag nach vnser Vraivntag mitivitatis- (10. Sep¬ 
tember) 1425. Er bestimmt: ,Pfarrer Jakob Nenwirtt von Wazenkirchen 
hat den Jahreszins von 40 Pfd. durch längere Zeit znm St. Johanns¬ 
spital nicht entrichtet. Der Zins ist aber den armen Leuten im Spital 
zu Frommen,davon auch die Thouawprngkh geslagen wirdet, daraus ge¬ 
meiner Frnm und Nutz unserer Statt Paßaw ... khnmpi vnd geet“. Nach 
Rath des Capitels soll es auch bei der Zahlung von 10 Pfd. zu jedem Qua¬ 
tember verbleiben, ausgenommen Zeiten großer Landesnöthen mit Wazeu 
fircheit1. Dieser Schiedsspruch ist auch in das Salbuch I. (S. 70) des 
St. Johauuesspilales eingeschrieben. Mit gütiger Erlaubnis des hoch- 
löblichen Stadtmagistrates in Passan hat der Verfasser in die Sal und 
Urbarbücher des St. Johaimsspitales Einsicht genommen.. öS findet sich 
jedoch über die Pfarre Wazenkirchen keine andere als die geifauntc Urkunde. 
Nur spärlich fließen die urkundlichen Quellen ans dem Mittel 
alter. Zumeist sind sie in den Unbilden der Zeiten, Feuersbrünsieu, 
Bauernkriegen verloren gegangen. Die Reihenfolge der Pfarrer 
von Wazenkirchen ist daher sehr lückenhaft. Um das Jahr 1180 
erscheint Albero als Pfarrer zu W. Seine Schwester Wirat .soror 
Alberonis plebani de Waciiivhirchen6, eine Ministeriale 'ber Domkirche 
Passau, vergabte das Gut zu DitenSheim an St. Nünla (Urk. B., 1., 
578). Es folgte Dttocher oder Odakar. Am 30. Juni 1198 bezeugt 
in der bischöflichen Kapelle zu Passan ,Ottoclierus de W atzenkyrehen1, als 
Vorletzter in der Reihe der Domherren, die Verleihung der Herrschaft 
Wildberg an Gundakar von Steyr durch Bischof Wolsker (Urk. B., H., 
460). Durch die Haud des Pfarrers Odakar vou W. ,plebani de 
Waicenkirichen Odacari6 übergiebt der Edle Haksold von Pila um das 
Jahr 1200 der Dontfkche .zu Passan Konrad von Rekenehorp zum 
Zinse von 5 Pfennigen (Urk. 93., I., 524). Ottocher und Odakar wird 
für eine und dieselbe Person gehalten (Stru. Peuerb., 27). Nach einem 
laugen Zwischenräume siudeu wir gegen Ausgang des 14. Jahrhundertes 
Nikolaus als Pfarrer vou Wazenkirchen. Sein Todestag wird im 
Nekrologium von Engelszell auf den 23. April gesetzt. Nikolaus stiftete 
sich dort ein Andenken, mit 100 Pfd. Pfennigen unb einer Schenkung 
von verschiedenen Kleinodien. Er liegt im Capitel «begraben (Stru., 
249). Es folgen die schon genannten Pfarrer Hans und Jakob Neu- 
wirtt. Ans Notdurft des Gotteshauses verkaufen die Zechleute ber 
Pfarre Wazenkirchen am Pfingfttag nach dem St. Florianstag (7. Mai)
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.