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Da beide Sagen bezüglich der Errichtung des Denkmals im
Widerspruche mit der Schrifttafel Walthers stehen, so ist wohl
anzunehmen, daß Wallher von Waltersvill gelegentlich eines
Besuches der sagenumwobenen Stätte doit die Reste eines
alten Denkmals fand, welches er aus Pietät gegen die Legende
aus seinen Mitteln neu erstehen ließ, wodurch dann auch der
Name „Hochzeitskreuz" auf das neue Monument übertragen
wurde.
3. In der idyllisch gelegenen Seebucht des „Fürbergs" in
unmittelbarer Nähe des neuen Wohngebäudes, hart an dem
nach Brunnwinkel führenden Fußwege, steht eine noch vor¬
trefflich erhaltene Betsäule aus dem Anfange des 16. Jahrhunderts
mit folgender Inschrift:
„Ulrich Nagl von Ulm, Burger zu Sanct Wulfu, Elisabet sein
Hausfrau habn diese Figur lassen machen 1509."
An diese Säule knüpft sich keinerlei Sage.
L Das älteste Wahrzeichen im ganzen Wolfgang-Abersee-
gebiete ist die alte Martersäule auf dem Falkenstein, aus weißem
Kalkstein gefertigt; ursprünglich 2'70 m hoch; die Säule erhebt
sich an jener Steile, von der, wie die Legende berichtet, der
heilige Wolfgang sein Beil geworfen.
Heute sind von diesem interessanten Denkmal nur mehr der
Sockel, der Säulenfuß, ein Säulensegment und das Kapital
vorhanden.
Anscheinend stammt das Denkmal aus der Mitte des 15. Jahr¬
hunderts. Der wichtigste Teil, das Kapital, befindet sich gegen¬
wärtig im Museum der Stadt Salzburg.
5. Das Sühnkreuz in Laim, Pfarre St. Gilgen, dem Anwesen
des Lackenbauer gegenüber, 80 cm hoch, aus rotem (Adneter)
Marmor mit der Jahreszahl 1674.
6. Das Frauenbild am Frauenstein. Ein halbe Stunde unter¬
halb der Falkensteinwand mit ihrem berühmten vielfachen Echo
erstreckt sich, weit in den See hineinragend, ein bewaldeter
Hügel, der Frauenstein genannt.
Dort befindet sich an der Felswand, ungefähr 5 m über dem
Kiesboden, in einer nischenartigen Vertiefung eine 87 cm hohe
bemalte Madonnenfigur, das Jesukindlein auf dem Arme.
Vor vielen Jahren, so berichtet die Legende, ungefähr im
17. Jahrhundert, ließ sich eine Prinzessin auf der Wallfahrt
nach St. Wolfgang über den See rudern. Unterwegs wird sie
plötzlich von Geburtswehen überrascht, und nach schleuniger