Volltext: Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/15. Neunter Band. (Neunter Band)

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Illustrierte Geschichte des Weltkrieges 1914/18. 
Abtransport eines deutschen Geschützes. 
Deutsche Gepäckwagen fahren über die Kanalbrücke bei Bellenglise. 
Der geordnete deutsche Rückzug, der ohne Hast vonstatten ging. 
Der deutsche Rückzug an der Westfront Lm Herbst 1918. 
Nach photographischen Aufnahmen des Bild- und Film-Amtes. 
verwundete gab. — Am 3. November 
traf Kaiser Wilhelm II. wieder an der 
Westfront ein und besuchte die tapferen 
Heere, die eine Woche erfolgreicher, 
schwerster Abwehrkämpfe hinter sich 
hatten, um ihnen seinen Dank auszu 
sprechen. 
General Foch war es immer noch 
nicht gelungen, seine großen Pläne Zu 
verwirklichen. Nie war es ihm möglich 
gewesen, die Deutschen mit der vollen 
Wucht seiner überlegenen Angriffs- 
mirtel zu fassen. Wo die Gelegenheit 
günstig schien, hielten die Deutschen 
unerschütterlich, stand; in anderen 
Fällen richteten sie sich in besseren rück 
wärtigen Stellungen ein. Am 3. No 
vember entzogen sie sich in Flandern 
und zwischen Aisne und Maas wei 
teren feindlichen Eewalistößen und 
erzielten dadurch eine Verkürzung und 
Verstärkung ihrer Linien. Nach dem 
Uferwechsel an der Schelde verlänger 
ten die Deutschen durch Zerstörung 
der Scheldeschleusen auch in der Nähe 
der holländischen Grenze ihre schutz 
bietende Wasserfront, die bei Valen- 
ciennes begann, um ein beträchtliches 
Stück. Zwischen Aisne und Maas 
betrug die Verkürzung der Stellungs 
linie 20 Kilometer. 
Unter Zusammenfassung ihrer 
besten Kräfte setzten Engländer und 
Franzosen am 4. November zwischen 
Schelde und Oise auf 60 Kilometer 
breiter Front abermals zum Durch 
bruch an. Massenhafte Artillerie, reich 
lichste Verwendung von Panzerwagen 
und Herbeiführung immer neuer 
Sturmhaufen während des^ ganzen 
Tages sollten den Erfolg verbürgen. 
Bis nach dem Eintritt der Dunkelheit 
wurde gerungen. Südlich von der 
von Valenciennes nach Nordosten füh 
renden Straße brachen die feindlichen 
Angriffe schon vor den deutschen Li 
nien zusammen. Bei seinen Stößen 
gegen die neue deutsche Front Se< 
bourg—Wargnies le Grand kam der 
Feind infolge kraftvoller deutscher 
Gegenangriffe auf den Höhen östlich 
von der genannten Linie zum Stehen. 
Wargnies le Petit, das verloren ge 
gangen war, nahmen die Deutschen 
ihren Gegnern wieder ab. Beiderseits 
von Le Quesnoy fluteten die feind 
lichen Sturmwellen bis auf Wargnis 
le Petit und Jolimetz vor. Infolge 
der örtlichen Erfolge des Feindes konnte 
Le Quesnoy von zwei Seiten umfaßt 
werden; deshalb räumten die Deut 
schen den Ort, der den Gegnern dann 
kampflos in die Hände fiel. Weiter 
südlich war der Wald von Mormal der 
Mittelpunkt eines heftigen Zusammen 
stoßes, der sich mehrmals wiederholte. 
Die Feinde vermochten den Wald nicht 
zu nehmen, wenn sie auch örtliche 
Stellungsveränderungen, erzwangen. 
Südlich vom Walde wollten sie. den 
Sambre - Oise - Kanal überschreiten. 
Dies würde östlich von Ors und Ca- 
tillon vereitelt; aber südlich von Catil- 
lon setzte der Feind unter schwersten 
Einbußen über den Kanal und drang 
etwa ein bis zwei Kilometer weiter 
ostwärts vor, bis er an der Straße 
La Groise—Oisy zum Stehen kam. 
Die Kanalfront zwischen Fesny und 
nordöstlich von Etreur widerstand
	        
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