Volltext: Historische Daten und Sagen über Kirchen, Klöster und Burgen im politischen Bezirke Perg

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Ehren des heil. Jakob und des heil. Ulrich erbaut, woher dieser 
Berg den Namen Ulrichsberg führte und noch führt. Dieses Kirch¬ 
lein wurde nach Aufhebung des Klosters gesperrt und profaniert. 
Da Otto kinderlos war, so beschloß er als hochbetagter Mann mit 
Einwilligung seiner Gemahlin Jeuta, einer gebornen Gräfin Peilstein, 
sein Schloß in ein Kloster zu Ehren der heil. Maria zu verwandeln 
und es Mönchen vom Cisterzienser-Orden zu übergeben. Die ersten 
Mönche waren aus dem Kloster Heiligenkreuz. Diesen Beschluß 
hatte er 1141 ausgeführt. Nach dem Wortlaute seines Testamentes 
trat er noch zu Lebzeiten seiner Gattin und mit ihrer Einwilligung 
ins Kloster, um den Best seiner Tage in frommen Übungen zuzu¬ 
bringen. Er starb schon 1149. 1213 kam die Vogtei, das Kloster 
durch Kauf von Ulrich von Clamm an die Herzoge von Österreich. 
1424 wurde es von den Hussiten zerstört, aber bald wieder auf¬ 
gebaut. Die Stiftskirche, jetzt Pfarrkirche, wurde 1442 erbaut. 
1466 wurde das Kloster von Wilhelm von Puchheim, welcher 
mit Jörg von Stein gegen den Kaiser verbündet war, geplündert. 
Neue Drangsale erwuchsen dem Kloster dann aus der Fehde des 
Herrn von Liechtenstein mit dem Kaiser, hatte grosse Lasten in 
den Türkenkriegen zu tragen und wurde 1626 von den Bauern 
geplündert. Nach der Aufhebung des Klosters 1784 wurde die 
Pfarre gegründet aus Teilen von Arbing, Mitterkirchen und Saxen. 
Das Klostergebäude diente 1786 bis 1811 als Strafanstalt, von 1852 
bis 1860 hatten die Jesuiten daselbst ein Noviziathaus und gegen¬ 
wärtig ist das Klostergebäude in ein Kloster der Ordensschwestern 
zum guten Hirten umgewandelt mit einer Privat-Mädchenschule 
und einem Mädchen-Erziehungs-Instute. Die Stiftsherrschaft wurde 
1792 dem Linzer Domkapitel zur Nutznießung zugewiesen. Das 
dem Stifte auf der Landstraße in Linz gehörige Haus wurde für 
die öffentliche Bibliothek bestimmt, welchem Zwecke es noch dient. 
Otto von [Hochland, der Stifter von Baumgartenberg 1140 und von 
Waldhausen Wkk. 
(Aus Erzählungen und Volkssagen aus den Tagen der Vorzeit von dem Erz¬ 
herzogtums Österreich ob der Enns und dem Herzogtume Salzburg. Linz 1834) 
Otto von Machland war ein für Oberösterreich sehr berühmter 
Mann. Er wird in den Urkunden des 12. Jahrhunderts der Edle, der 
Freie, der Herr von Machland genannt Reich an Gütern, aber kinderlos, 
faßte er ganz nach dem Geiste seines Jahrhunderts den Entschluß, Gott 
mit einem Teile seines Reichtums ein Opfer zu bringen. Seine Gemahlin 
Jeuta, eine geborne Gräfin von Peilstein, und sein Bruder Walchun, vom 
gleichen frommen Empfindungen beseelt, gaben seinem Vorhaben vollen 
Beifall. Sein Schloß Baumgartenberg sollte künftig der friedliche Aufent¬ 
halt solcher Leute sein, deren Freude eine stille Abgezogenheit von dem 
Weltgetümmel, deren Beschäftigung Lesen, .Schreiben und nützliche 
Handarbeiten war. Der Herzog Leopold von Österreich unterstützte den 
edlen Otto, war bei der Auszeichnung der Grenzen der Klostergüter 
selbst zugegen und gestand mit einer damals gewöhnlichen. Offenherzig
	        
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