Volltext: Die militärische Vorbereitung der Jugend in Gegenwart und Zukunft [67]

richt in allen allgemeinen militärischen Fragen hierzu, der am 
besten an einem Wochentag abends im Wechsel mit Gesangunter¬ 
richt zu geben wäre. Es muß aber dabei noch viel Zeit übrig 
bleiben, um mit dieser Jugend entsprechend größere Unternehmungen, 
Märsche, umfangreiche gemeinsame Übungen, auch wohl unter 
Benutzung der Sonntage durchzuführen und um den Jungen in 
reichlichen praktischen Vorträgen vollkommene Klarheit über den 
Begriff eines wirklich guten Soldaten beizubringen. Also nicht 
etwa bloß den Körper stählen, sondern vor allem das Äerz des 
Soldaten bilden." 
Es versteht sich von selbst, daß Graf Moy die Gesamt¬ 
organisation seiner Iungsturmkompagnien auf staatlichen Zwang 
stellen will. And so wird auch die entscheidende Forderung 
eines vom Staat vorzuschreibenden freien Wochennachmittags für 
die im Erwerbsleben stehenden Jungen erhoben. Indem so die 
militärische Jugenderziehung verstaatlicht wird, soll aber das er¬ 
sprießliche Walten der vielen bestehenden freiwilligen Iugendvereine 
nicht nur nicht gefährdet, sondern im Gegenteil gefördert werden. 
„Mit der Bestellung einer staatlichen Aufsicht soll das Leben 
unserer Jugend in seiner unerschöpflichen Freudigkeit nicht etwa 
eingeengt, im Gegenteil, es soll deren Frische und deren geistige 
und körperliche Lebendigkeit noch verallgemeinert werden. Nur soll 
die Jugend einem gemeinsamen Ziele schon in ihrer ersten Ent¬ 
wicklung zugeführt werden, das ist, sich frühzeitig zum Schuhe 
unseres geliebten Vaterlandes vorzubereiten durch frühzeitige Er¬ 
lernung von Disziplin, von Pflichterfüllung und Kameradschaft¬ 
lichkeit." 
Diesen kurzen Auszügen, die auch dazu bestimmt sind, die 
Aufmerksamkeit weiter Kreise auf den geistig weiten und vorurteils¬ 
losen Vortrag zu lenken, sei nur noch die Notiz angefügt, daß 
auch Graf Moy die Heranziehung von Offizieren und Anteroffi- 
zieren zur Ausbildung und die Angliederung von Iungsturm¬ 
kompagnien an Truppenteile befürwortet und sich von der Ein¬ 
führung des Schießunterrichts bedeutsame Erfolge verspricht. 
Es würde den Stoff einer zweiten Flugschrift bilden, wenn 
das Für und Wider der entwickelten Organisationsentwürfe näher 
erläutert oder wenn auf mögliche Verbindung und Verschmelzung 
der einzelnen eingegangen werden sollte. Ihre Wiedergabe muß 
genügen, um überhaupt die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf die 
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