Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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stiftet worden, in einer waldigen Gebirgsgegend, die von dem 
gleichnahmigen Flüßchen Satteldach genannt wurde, und ein 
Eigenthum der Landesfürsten war; vermuthlich mit enthalten 
in der vom Kaiser H e i n r i ch II. im Jahre 1002 an den Mark 
grafen Heinrich!, gemachten Schenkung des Landes zwi 
schen den Flüssen Liesing (Liecnichä), 3:rieflüt$*(Chriczini- 
cha) und Dürra (Durra), welcher letztere unter dem Nahmen 
Dornbach bey Heiligenkreuz in den Satteldach fließt. 
Da diese Waldgegend zum Behufe der Jagd sehr geeignet 
war, so ist sie wahrscheinlich von den Landesfürsten öfters be 
sucht worden; daher scheint auch die noch heut zu Tage den 
Landesfürsten in dieser Gegend zugehörige Jagdgerechtsamkeit 
schon zu jener Zeit ihren Ursprung genommen zu haben. Es 
kommen auch schon im i2ten Jahrhunderte in den Urkunden 
des Stiftes Heiligenkreuz ein Ulrich von G a d m e n und 
ein Wi ch-ar d von Arnstein als tandesfürstliche Oberstja- 
ger- oder Forstmeister vor, welche die Oberaufsicht über die Wäl 
der dieser Gegend hatten. Die Gegend von Satrelbach war 
daher auch dem heiligen Markgrafen Leopold IV. durch öf 
tere Jagden bekannt; und einer alten Tradition zu Folge, soll 
auf dem heutigen so genannten Rhadschin vormahls ein lan 
desfürstliches Jagdschloß gestanden haben, welches zum Theil 
auch-der slavische Nahme Rhadschin (Schloß) anzuzeigen scheint. 
An dem Platze, wo jetzt das Klostergebäude steht, soll neben 
einer kleinen Capelle ein Einsiedler gehauset haben, welchen der 
fromme Markgraf öfters zu besuchen, und in dieser Capelle 
andächtig zu bethen pflegte. Als nun Leopolds Sohn Otto 
im Jahre 1126 ,zu Morimund in Frankreich in den Cisterzien- 
ser-Orden trat , und im Jahre 113 a daselbst Abt wurde, schil 
derte er seinem frommen Vater die strengen Satzungen dieses 
Ordens, und die ausgezeichnete Frömmigkeit seiner Glieder so 
eindringlich, daß sich dieser, durch seines Sohnes Bitten be 
wogen, entschloß, eine Colonie dieses Ordens, nähmlich zwölf 
unrversalis ; g) P. Hieronymus Reßler, Annales Sanctae Cru- 
cis-, h) Mecrologium Sanctae Grncis ; bearbeitet und eingesendet von 
t>. Malach i a s Ko l l, Capitularen des Stiftes Heiligenkreuz, und 
der Zeit Pfarrer zu Pfaffftatten. *824.
	        
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