Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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Mann bekannt , der insbesondere dem Stifte Heiligenkreuz an 
seinen Besitzungen Ln Ungarn viel Schaden zufügte. Der von 
der Kaiserin Eleonora dem Grafen Cavriani mitSchar- 
fenegg geschenkte Ort Raisenmarkt, scheint vielmehr der bey 
läufig eine Stunde von Scharfenegg am Leithaberg entfernte 
Markt Reisenberg zu seyn, der noch bis jetzt der gräflich Ca- 
vrianischen Familie zugehört. Der zwey Stunden vom Hele- 
nenthale tiefer im Gebirge entfernte Ort Raisenmarkt gehörte 
immer zum Schlosse Arnstein, bey welchem er liegt, und des 
sen Schicksale er gemeinschaftlich theilte. Von diesem unserm 
Schlosse Scharfeneck im Helenenthale ist nur dieses ur 
kundlich gewiß, daß im Jahre ,470 Kaiser Friedrich IV. 
dasselbe dem Großmeister des von ihm errichteten S anet 
G e 0 r g e n - O r d e n s schenkte, und daß hier sodann vom 
Großmeister das Ordensfest gefeyert wurde, wobey der Probst 
Theodorich von Herzogburg das Hochamt sang, und 
eine treffliche Rede über die Pflichten des Ordens und die An 
hänglichkeit an Kaiser und Vaterland hielt. Die dabey an 
wesenden Ritter waren: Christian der Achter, Jörig Püch- 
ler, Bernhard Peyertagen, Jörig Allanzböck, Randokt 
Brandis, Cyprian von Leonburg, alle aus Oesterreich; dann 
Mainhard von Neuhaus und Heinrich Ptatzeck aus Böhmen; 
und Michael von Rosenberg, Georg von Freyberg, Hanns 
Atauffer voll Sunich, Philipp von Scharf, aus Bayern. 
Neu aufgenommen wurden: Georg von Pottendorf, Toppel 
von Ptankenstein, Conrad von 'Aarberg, und Bernhard von 
Dachenstein. Die Brüder Jdunsbeugen wurden als des Hoch- 
verrathes schuldig verurtheilet und ausgeschlossen. Gaste wa 
ren : Friedrich von Hohenberg und seine Hausfrau, Wilhelm 
von Lichtenstein, Ulrich von Fitzin und feine Schwestern 
Gutta und Jetha; dann Haras der Lange, und Michael von 
Hardegg, Burggraf zu Maidburg. 
Nach dieser Feyerlichkeit ist nichts mehr urkundlich geschicht 
liches von dieser Burg aufzufinden. Sie scheint bckd zerstö 
ret worden zu seyn. Vielleicht gehört sie in die Reihe derje 
nigen, deren Zerstörung Kaiser Maximilian I. für noth 
wendig hielt, zur Aufrechthalrung des Landfriedens, als er
	        
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