Volltext: Historische und topographische Darstellung von Baden und dem Stifte Heiligenkreuz mit ihrer Umgegend [4] (4 = [Abth. 1] ; [Bd. 4] ; / 1825)

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Mönche unter dem Abte G o d e sch a l k und dem Prior W i U 
Helm, aus dem Kloster Morimund nach Oesterreich zu berufen/ 
und ihnen mit Beystimmung des R e g i n m a r, Bischofes von 
Passau/ den Ort Sattelbach zum Wohnorte anzuweisen. Die 
Bischöfe vonPaffau hatten die geistliche Oberaufsicht über diese 
Gegend und einen großen Theil Oesterreichs schon seit Kai 
ser Carl dem Großen/ der dem Bischöfe Urotph diese 
Oberaufsicht anbefahl; daher die Bischöfe von Paffau ihre 
Rechte selbst damahls auszuüben suchten/ als die heidnischen 
Ungarn diese Gegend besetzt hielten; sie sandten von Zeit zu. 
Zeit Missionars hierher, wie z. B. der Bischof Pilgrim im 
Jahre 971 den heiligen Wolfgang. Im Jahre 974 wurde 
durch eine Bulle des Papstes Benedict VI. ganz Panno 
nien und Avarien, und somit auch diese Gegend dem Bischöfe 
untergeordnet. (H a n si tz, Germania sacra. — Gra y, anna- 
les Huimorum. — M. I m h 0 f f e r / aimal65 eccles. H\mg. 
T. 1. p. 207). 
Zur Zeit, als der heilige Leopold sein Cisterzienser-Kto- 
ster gründete, war in dieser Waldgegend eine einzige Pfarre 
zu Aleth, von welcher die Seelsorge in diesem weitläufigen 
^3e^ir6e 1111^011^1x^1^ versehen wurde, oder auch in den Schlös 
sern und angrä'nzenden Meierhöfen und Dörfern durch die so 
genannten Burgpfaffen, die gleichsam Local-Captäne waren. 
In den Klöstern waren anfangs meistens Laienbrüder, und 
nur einer oder einige aus ihrer Mitte wurden zu Priestern ge 
weiht, um den Gottesdienst und die Seelsorge für die Mön 
che auszuüben. Die um das Kloster wohnenden Laien oder 
Weltlichen waren einer bestimmten Pfarre untergeordnet ; da 
her auch Heitigenkreuz anfangs zur Pfarre Aleth oder A stand 
gehörte. Erst nachdem das Concilium zu Wien im Jahre i3n 
den Aebten und Klostervorstehern die Erlaubniß ertheilt hatte, 
mehreren Mönchen, als zum Gottesdienste des Klosters nöthig 
wären, die Priesterweihe ertheilen zu lassen, übernahmen die 
Mönche auch häufiger die Seelsorge außerhalb des Klosters als 
Nebenberuf; die Klöster besetzten manche Pfarren mit ihren 
Mönchen, und ließen dieselben sogar dem Kloster incorporiren, 
das ist, die Einkünfte der Pfarre mit jenen des Klosters ver-
	        
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