Volltext: Album des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns

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Von Linz führt die Poststraße in einem Wechsel sehr angenehmer Gegenden 
über Gallneukir che», einen schönen, heiter gelegenen Markt von 117 Häusern 
und 923 Einwohnern. Es herrscht hier viele Betriebsamkeit in der Buchmüller'schen 
Kattuudruckerei, iu der Guster'schen Lederfabrik n.f. w. Die Kirche ist sehenswerth. 
In der Nähe ist das schöne Schloß R i e d e k in höchst pittoresker Lage. Dann gelangt 
man an die Poststationen Weitersdorf, dann nach dem Markte Neumark 
und endlich nach Fr e ystadt (s. oben Darstellung der Städte). Von hier ziehtstch 
dann der Weg gegen die Gränze von Böhmen hin; zurückkehren wir nun aufder Linz- 
Budweiser-Eisenbahn, über deren Bau und Einrichtung ich ebenfalls bereits oben 
(s. den Abschnitt Straßen u\) berichtet habe. — Die Eisenbahn betritt das Mühlvier- 
tel zwischen den Stationen S n ch e n t h a l und Kerschbaum, bei Budetschlag 
und Eisen Hut. Leopolds schlag ist der erste österreichische Ort, den man gewahrt. D 
Dieser Markt von 52 Häusern mit 354 Einwohnern liegt ziemlich pittoresk gruppirt 
an der Malsch. In seiner Nähe beginnt der große Freiwald, immer noch ein bedeu- 
tender Forst. Die Eisenbahn erhebt sich hier immer bis K er s chbaum. Von hier bis 
L i n z ist die Bahn durch höchst malerische Gegenden geführt. Die Trace zieht, großen- 
theils dem Gebirge abgewonnen, längs den Abhängen desselben hin. Das Gebirge 
besteht durchaus aus Granit und Gneiß. Gleich außerhalb Kerschbaum fährt die 
Bahn durch eine mächtige Felsensprengung. Die Station von Kerschbaum 
bis L e st ist drei Meilen lang. Bis hieher ward die Bahn in ihrer bestimmten Rich- 
tung gezogen; sie sollte damals nach Mauthausen führen. Veränderte Verhältnisse 
und das Projekt, die Bahn bis Gmunden zu verlängen, veranlaßten, daß nun dieBahn 
nach Linz gezogen ward. Dieses war, des Terrains wegen, mit großen Schwierig- 
keiten verbunden. Doch wußte man Allem zu begegnen. Außerhalb Lest erhebt sich 
die Bahn wieder um 10 Klafter und hat dann ihren bedeutendsten Absturz von mehr 
als 100 Klafter auf eine Strecke von 4612Klaster. — Von Linz nach Budweis fah- 
rend, muß hier auch aufder Eisenbahn ein Vorspannpferd gegeben werden. Die Ge- 
gend wird immer anziehender, die Waldpartien wechselnder, dieAnsstcht im Osten 
lebendiger. Sehr lieblich schimmert Neumark an der Gusenzwischen Wald und Gebirg 
hervor. Dort ward 1809 lebhaft gefochten, so wie auch in den Tagen des Bauern- 
krieges. Etwas weiter vorwärts gewahrt man Weite rsdor fund das hohe, weithin 
schauende, Wartberg. So erreicht man die Station O b e r n d o r f. Hier nimmt 
die Eisenbahn die Wendung westlich, gegen Linz. Bis zu dieser Station hat sie sich 
sast bis aus den Thalboden herabgesenkt und läuft an diesem Punkte nur um 63 Klaf- 
ter höher als Linz. Sehr malerisch und ganz nahe zeigt sich der Markt G all neu- 
kirchen, mit seineruralten Pfarre und demschönen Friedhofe. Nun folgen herrliche
	        
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