Volltext: Album des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns

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wieder hergestellt, und 1828 vollendet. Es hat einen schönen Garten. In 
Mirabell ward 1815 der jetzige König von Griechenland, Otto I., Sohn des 
Königs von Baiern, der als Kronprinz damals in Salzburg residirte, geboren. 
Das landschaftliche Getreidemagazin. In dem alten Zainingerhause am Platzl 
wohnte Theophrastus Paracelsus. Im sogenannten äußern Stein liegt auf 
dieser Seite des Stromes die große schöne Lederfabrik derHerrnZezi und Gschwend¬ 
ner, und der Bürgelstein. Dieses Haus gelangte 1790 an den Gärtner Rosen- 
egger. Beim Umgraben des Grundes entdeckte man 1792 sehr viele römische Alter- 
thümer, sie kamen immer in größerer Masse zum Vorschein, und endlich war es 
klar, daß hier das Busüim, die Begräbnißstätte der römischen ^uvsvia gestanden 
hatte. Rosenegger und sein Sohn benützten den Fund. Die Nachgrabungen wur- 
den fortgesetzt und die Ausbeute überstieg alle Erwartung. Außer Pompeji und 
Herkulanum hatte man noch keinen Fundort von solcher Fülle gesunden. In 
wenig Jahren hatte Rosenegger ein Museum gesammelt, welches in Deutschland 
nicht seines Gleichen hatte. 1833 kaufte der König von Baiern diese höchst inter- 
essante Sammlung. Rosenegger sammelte neuerdings, und abermals kaufte mit 
königlicher Munificenz der hohe Kunstfreund 1837 auch diefe neue Sammlung 
für München an. Rosenegger hatte indessen auch das Besitzthum des Vürgelstei- 
nes an einen Herrn Balde übergeben, welcher die Nachgrabungen neuerdings 
fortsetzte, und gegenwärtig schon wieder eine bedeutende Sammlung zusammen- 
gebracht hat. Der Garten am Bürgelstein ist seiner schönen Lage wegen zahlreich 
besucht. Wir gehen nun auf die linke Seite des Stromes über, wo der größere 
und schönere Theil der Stadt steht. Hier besehen wir zuerst die prächtige Dom- 
kirche, 1614— 1668 von Santino Solari ganz aus weißem Marmor erbaut. 
Sie ist 360 Fuß lang, 150 breit, 220 hoch. Die herrliche Faxade füllt die 
ganze Breite des Domplatzes aus. Das Innere ist einfach und edel. Die Altäre 
von rothem und weißem Marmor. Herrliche Altarblätter von Sandrart, Skreta, 
Schönfeld, Solari und Le Neve. Das Plafondgemälde ist von Mascagni und 
feinem Schüler Solari. Die Kirche hat 5 große Orgeln, darunter des berühm- 
ten Egedachers größtes Werk mit 48 Registern. Das Hochaltarblatt ist von Rense. 
In der Kirche die Monumente der Erbauer des Domes, der Erzbischöfe Markus 
Sittikus und Paris von Lodron. Unfern der Domkirche steht das uralte St. Peter, 
die Stiftung Rupert's, eine der ältesten Abteien Deutschlands. Den Hof ziert ein 
schöner Brunnen aus weißem Marmor. In der Kirche das Grabmal St. Rupert's, 
Haydn's Monument, Altarblatt von Schmidt. Das alte Kirchenportal ist sehens- 
Werth; dicht an der Kirche, unmittelbar unter den Felswänden des Mönchsberges 
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