Ufer des freundlichen Wallerfees vorüber. Er biethet dem Fremden manchen
Gegenstand der Aufmerksamkeit. An seinem Ausflüsse liegt das uralte See-
kir ch e n, ein Markt mit 85 Häusern und 600 Einwohnern; historisch merk-
würdig als erster Sitz des heiligen Rupert. Hier baute der Heilige seine erste
Kirche 58t , in der uralten Kapelle daselbst segnete er das erste christliche Ehe-
paar dieser Gegend ein. Das Hochaltarblatt der Kirche St. Peter ist von Beutler
1672 gemalt. Die Taufe des Baiernherzogs Otto ward 1826 von Zachhauser
neu gemalt. Von diesem sind auch die Darstellungen aus dem Leben des Heiligen
in dem Gruftgewölbe. Die Orgel ist von Egedacher. Die Kirche erhielt nach einem
Brande im Jahre 1669 ihre jetzige Gestalt. Noch ist die Ortschaft S e e b u r g am
See merkwürdig. Es erhebt sich eine Viertelstunde weit von Seekirchen nach
Art eines Kastells. Das Mansardendach ist sehenswerth. Es geht hier die Sage,
eines der Gemächer des ersten Stockwerkes sei die erste Kapelle des heiligen Ru-
pert gewesen. Ohne nun mehr einen interessanten Ort zu berühren, geht es nach
Salzburg.
Stadt Salzburg. Hier müssen wir, obschon uns der drängendsten
Kürze befleißigend, dennoch längere Zeit verweilen. Salzburg ist ohne Zwei-
sel eine der merkwürdigsten, und durch ihre Lage eine der schönsten Städte
Europa's. Auch ist sie reich an ausgezeichneten Bauwerken, und jeder Schritt
mahnt an die einstige Größe und Pracht der Stadt. Dieselbe liegt an beiden
Salzachufern, da wo der Strom zwischen dem Mönchsberge und dem Kapuziner-
berge hindurch rollt. Eine 370 Fuß lange Brücke verbindet beide Stadttheile.
Der beträchtlichere ist jener am linken Salzachufer, wo die Festung Hohenfalzburg
und der Mönchsberg sich erheben. Dort liegt auch die Vorstadt Nonnthal, und
die Vorstadt Mülln. Am rechten Salzachufer erhebt sich der Kapuzinerberg, zu
dessen Füßen die Vorstadt Stein liegt. Die eigentliche Stadt Salzburg zählte
1839: 860 Häuser mit 10,400 Einwohnern. Die drei Vorstädte Mülla mit
968, Nonnthal mit 934 und Stein mit 400 Einwohnern zählen vereint 2302,
also steigt die Gesammtbevölkerung auf beinahe 13,000 Seelen. Salzburg ist
zum Theile mit Mauern umgeben, und hat zehn Thore. In dieser Stadt ist
der Sitz des Kreisamtes für den Salzachkreis, eilies Merkantil- und Wechsel-
gerichtes, eines Stadt- und Landrechtes, eines Erzbischoses mit seinem Dom¬
kapitel, einer Brandassekuranz für Oberösterreich, einer Commandite der Spar-
kasse in Wien; es besteht daselbst ein Lyceum und Gymnasium (am Lyceum
bedeutende Bibliothek, über 30,000 Bande, worunter über 1000 Jncunabeln
und 300 Manuscripte, botanischer Garten, zoologisches Museum u. s. w>), das