Volltext: Album des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns

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Über diese Rolle fährt man dann blitzschnell hinab in den Untersteinberg-Haupt- 
W stollen. Man durchwandert in demselben eine Strecke von 108 Klafter und fährt 
fg dann über die Johann - Jacob-Bergrolle in den Johann - Jacob - Berg-Haupt- 
W stollen, 1200 Klafter lang. In diesem Nievier befinden sich die salzreichsten Werke, 
|| er hat auch die stärkste Verzimmerung. Matt durchwandert diesen Schacht ge- 
|| wohnlich in der Länge von 325 Klafter bis an die Königsrolle, und begibt sich 
H in den Rupertsberg. Hier findet man einen geräumigen Hallenraum, in welchem 
M früher die sogenannte Himmelschan (Bergbeschau) abgehalten ward; dieser Platz 
1U heißt daher noch jetzt das Berg- oder Commissionszimmer. Man sieht hier die 
W Marmordenkmale St. Ruperts und St. Sigmunds, und dann einen, im schön- 
-D sten Salzgebirge ansgehanenen Platz, in welchem die Stufen der verschiedenen 
gl im Berge vorkommenden Salzgebirgsarten, und die 1825 und 1826 über Tage 
jr| vorgefundenen römischen Alterthümer aufbewahrt und den Fremden gezeigt wer- 
M den. Der Rnpertsberg ist 390 Lachter lang. An diesen Stellen befindet sich das 
U Kaiser Franzenswerk, ausgezeichnet durch einen kleinen See aus Salzwasser, der 
H bei der Grubenbeleuchtuug einen wahrhaft magischen Eindruck gewährt. Die 
H Ausfahrt aus dem Berge geschieht sodann durch den prächtigen Wolf-Dietrich- 
|| Stollen, 1341 Lachter lang. Mitten in diesem Stollen pflegt man zu halten, 
«Z und die Bergleute machen auf einen Stern aufmerksam, den man in der Ferne 
|| sieht. Es ist dies das Tageslicht, welches sich immer glänzender gestaltet, bis 
man wieder aus dem Stollen zu Tage tritt. An dem Barmsteine bei Hallein ist 
»I auch Kaltenhausen merkwürdig; die große Bier- und Branntweinbrennerei, 
U welche diesen Namen trägt, ward 1751 unter dem Erzbischof Dietrichstein erbaut. 
H Seit 1805 gehört Kaltenhausen der Kursürstin von Baiern, Leopoldine. Von 
jH Hall ein führt dann die Poststraße an Anif vorüber, nach Salzburg. 
|| Es erübrigt uus nun noch, auch des Weges zu erwähnen, der vonL a m b a ch 
M nach Salzburg leitet. Er ist eigentlich die Hauptpoststraße aus Osterreich herein, 
H und betritt das Herzogthum bei Straß walchen. Es ist dieß ein Markt mit 
ZZ 154 Häusern und 813 Einwohnern. Die stattliche, schon 799 erbaute , dem 
|| heiligen Martin gewidmete Pfarrkirche steht auf einem Hügel. Ihre jetzige Gestalt 
§f erhielt sie 1730. Von dort geht es dann nach N e u m a r kt. Dieser Markt hat 109 
|1 Häuser mit 615 Einwohnern. Die schöne Nikolanskirche auf einem freundlichen 
W Hügel hat ein gutes Attarblatt von Zanuffi, und eine im Lande berühmte 
|1 Orgel Egedachers. Der Posthof ward 1790 von dem Wiener Buchhändler Ritter 
II von Mösle erbaut, der von hier gebürtig war. Das Pafchinger'fche Haus ist 
jjl auch ein schönes Gebäude. Von Neumarkt führt dann die Straße am östlichen
	        
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