Volltext: Die Handschriften der öffentl. Studienbibliothek in Linz

Ueber den Bestand an Handschriften im Zisterzienserstifte Engelszell (1293 - 1786) nach der Aufhebung wissen wir nichts. Da die Mönche noch ein paar Jahre beisammen blieben, ist möglicherweise mit Fortschaffung der wertvollen Stücke in ein anderes Kloster (1) und mit sonstiger Verschleppung zu rechnen. Unsere Engelszeller Hs. 287 ist neuere Erwerbung. 
 
Ein bedeutendes Stift war die Benediktinerabtei Garsten (1107 - 1787). Nach der Aufhebung kamen die Hss. in die Studienbibliothek, 9 Pergamentkodizes in die Hofbibliothek, später noch mehr. Die wertvollen Annalen waren aber schon im Mittelalter oder vielleicht unter Kaiser Maximilian I. nach Wien gekommen, denn schon Wolfgang Lazius (1514 - 1565) hat sie hier benutzt. Sie scheinen in zwei verschiedenen Rezensionen vertreten gewesen zu sein. Aus einem Briefe vom 14. Nov. 1643 erfahren wir, dass einige Jahre vorher eine Abschrift der Annalen aus der Bibliothek der Zelking nach Garsten gekommen war, aber auch dieses Exemplar muss spater wieder in Verlust geraten sein, da die Brüder Pex erklärten, die Mönche hätten bei ihrer Anwesenheit in Garsten versichert, sie wüssten nichts von einer Hs. der Annalen. (3) 
 
(1) Es sei dabei beispielsweise an die Hss. der Kartause Gaming in NÖ. erinnert, die in die ferne Kartause St. Alban bei Trier gewandert sind, wie erst jetzt durch die gedruckten Kataloge der Trier Hss. bekannt geworden ist. 
(2) Hittmair a. a. O., S. 310. 
(3) Nebenbei sei bemerkt, dass wir aus dem erwähnten Briefe auch erfahren, der Abt von Garsten wolle fur eine Abschrift der Annalen, wenn eine solche zu nehmen gestattet würde, einen 'vill und lange Jahr' in Garsten aufbewahrten, aber der Hofbibliothek gehörigen Kommentar des Nikolaus von Lyra umso lieber ausfolgen, 'weillen derselbig ohne das solt widergeben werden'. Vgl. K. Schiffmann, Zur Garstner Geschichtsschreibung (Mitt. d. österr. Inst. f. Gesch. 1902, S. 290 ff.).
	        
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