Volltext: Mühlkreisbahn

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dem linken Donaugebiete, und der Gründer des Stiftes 
Rremsmünster, Herzog Thassilo II., beschenkte das 
Rloster 777 mit drei Weingärten, drei ZVinzern und zwei 
Bienenwärtern an der Rotel. 
Nach Thasfilos Absetzung ließ Rarl der Große 
das Baierland durch Grafen verwalten und theilte es zu 
diesem BeHufe in Gaue und Marken. 
Das Land am linken Donau-Ufer hört man im 
9. Jahrhundert als im N0 r d w a l d gelegen nennen 
und gehörte der obere Theil bis zur Rotelmündung zum 
5 ch w e i n a ch g et u, demnach zum jetzigen A l t b a i e r n, der 
östliche Landstrich dagegen an die karolingische Ost- 
mark. Nach dem Erlöschen dieser ersten Ostmark wird 
auch die Bezeichnung Schweinachgau wenig mehr gehört 
und es tritt der Ilzgau auf, der zwischen Ilz, Donau, 
Rotel und dem Böhmerwalde gelegen und der ein Theil 
des schon in der Agilolfinger Zeit bestandenen größeren 
Grunzwitigau war. Auch wird in älterer Zeit von 
einem Mich lg au gesprochen, welches am linken Donau- 
Ufer von Passau herab bis zur Rotel reicht, nicht be- 
wohnt, sondern noch lange Zeit eine ungeheuere „Waldung 
und wüste" war.*) 
Nach dem Erlöschen der Karolinger wählten sich die 
einzelnen deutschen Oolksstämme wieder herzöge und diese 
unter sich einen Rönig, welcher wiederum das Recht in 
Anspruch nahm, herzöge ein- und abzusetzen. Liner der 
bäuerischen Herzöge war der spätere deutsche Kaiser 
Heinrich II., der Heilige. Dieser verlieh auf Bitten seiner 
*) Die Gau-Eintheilung soll, obwohl sie sich in Baiern vom 8. Jahrhundert 
her documentirt, in das älteste Zeitalter der Völkerwanderung zurückreichen. — „Gau" 
wird sowohl männlich als sächlich gebraucht. Das Volk spricht „das Gau", „das 
Gäu". — Der Grunzwitigau soll zwischen )lz, Rottel, Harn und Aist gelegen sein. 
Herzog Thassilo II. verlieh u. a. seiner Stiftung Aremsmünster (777) einen zinsbaren 
Slawen in diesem Gaue, „witi — !vald, Grunswiti—Grünwald".
	        
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