Volltext: Mühlkreisbahn

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frommen Gemahlin Kunigunde, des Herzogs Hezelin und 
der Äbtissin Lilika im Jahre ^0^0 das Land zwischen der 
Donau, den böhmischen Marken und den Flüssen Ilz und 
Rotel dem Frauenstifte Niedernburg in Passau zur Nutz- 
nießung. Da aber dieses Rloster dem passauer ^ochstifte 
incorporirt war, so blieb dieser Landstrich, der den Namen 
„Abtei" führte (in der Folgezeit begriff man unter diesen: 
Namen das Land zwischen der „Ilz" und der „Mühet") 
dem Hochstifte; und als die Bischöfe von Passau selbst 
Neichsfürsten wurden (\22Ö), überließen sie viele Stücke 
Landes an verschiedene Geschlechter zur Bebauung, woraus 
auch die ehemaligen Herrschaften in unserer Gegend ent- 
standen, deren Besitzer die Ministerialen (Dienstmannen) 
der passauer Bischöfe waren.") Der District wurde wieder 
kleiner, als das Hochstift Passau in Osterreich nur mehr 
mittelbares und kein unmittelbares Territorium besaß, und 
es beschränkte sich die „Abtei" auf das Land zwischen der 
„Ilz" und der „Äanna", der gegenwärtigen Grenze zwischen 
Baiern und den: Mühlviertel. 
(Land und Leute.) Die älteren Schriften über 
das Mühlviertel schildern das Land als ein rauhes und 
die Bewohner als ärmliche Leute, die kümmerlich ihr Brot 
erbauen. Nur die niederen Getreidegattungen gedeihen 
neben dem Flachse, — Röhl (Kraut), Rübe und Rartoffel 
wären die einzigen Gemüsepflanzen, die Ruh müsse die 
Familie ernähren. 
j)illwein schreibt in seinem \S27 erschienenen ZVerke: „Die 
Nahrung dieser Rreisbewohner ist äußerst einfach und besteht 
meistens in Rockenbrot und in Mehlspeisen, harten Klössen (Knödeln), 
trockenem Mehlbrei (5terz), Griesbrei und bisweilen in einer aus 
*) Der älteste Bischofsitz im alten Bajuwarien war zu Lorch bei Lnns. 'Im 
Jahre 737 flüchtete sich Vivilo, welcher vom j?axst Gregor III. zum Bischöfe geweiht 
wurde, von Lorch nach Batavia (Kassau), wo er mit Bewilligung des Herzogs Odilo 
einen Sitz aufschlug.
	        
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