der militärischen Widerstandskraft, die mit dem Waffenstillstandsersuchen
zusammenhängenden Fragen und den erfolglosen Ausgang der Operationen
behandeln. Darum richtete sich auf ihn in besonderem Maße und weit über
den Kreis nur kriegsgeschichtlich interessierter Fachleute hinaus die Erwar¬
tung von Politikern und Historikern und von breiteren Schichten der Öffent¬
lichkeit. Der Band wurde 1942/43 in die Setzerei gegeben, aber vor dem
Zusammenbruch nicht mehr vollendet. Doch liegen mehrere Satzumbrüche
und zwar aus aufeinanderfolgenden Korrekturstadien vor. E i n Umbruch
befindet sich heute noch in amerikanischer Hand; er weist zahllose, in be¬
stimmten Abschnitten erhebliche handschriftliche Änderungsvermerke auf3).
Einen späteren Umbruch, in dem jene Änderungen schon berücksichtigt sind,
besaß Professor W. Foerster; er hat ihn dem Bundesarchiv zur Ver¬
öffentlichung überlassen. In diesem Umbruch ist noch eine Reihe von Kor¬
rekturen „letzter Hand“ enthalten4).
Das Bundesarchiv, das in seinem Militärarchiv die Nachfolge der früheren
Wehrmachtarchive angetreten hat, unternimmt es in Verbindung mit dem
Verlag Mittler & Sohn, die beiden Bände im Nachdruck der wissenschaft¬
lichen Forschung zu erschließen. Im Heeresarchiv Potsdam gingen am
14. April 1945 sämtliche archivalisdien Quellen der preußisdi-deut-
schen Heeres- und Kriegsgeschichte unter — ein Verlust von unermeßlicher
geschichtlicher Bedeutung! — und mit ihnen die schriftlichen Zeugnisse aus
dem 1. Weltkrieg5). So haben denn das Weltkriegs werk und namentlich die
Bände XIII und XIV, als eine mit amtlicher Genauigkeit erstellte Wieder¬
gabe des Akteninhalts betrachtet und gewertet, das Wesen einer abgeleiteten
Geschichtsquelle angenommen. Und zwar einer Überlieferung, deren Grund¬
lagen bereits vernichtet sind. Dies allein schon würde die Veröffentlichung
der Schlußbände jenes großen Unternehmens rechtfertigen, das einen rühm¬
lich anerkannten Platz in der Reihe der „Generalstabswerke“ der am Kriege
beteiligten großen Mächte behauptet.
Auf eben diese wissenschaftliche Bedeutung des Weltkriegs Werkes und auf
die Dringlichkeit seines baldigen Abschlusses, solange nämlich noch die
Probleme jener Jahre den Forscher zeitgeschichtlich erregen, solange noch die
3) Man kann von ihm einen Mikrofilm bei der Library of Congress in Washington er¬
werben.
4) Die Akten der Kriegsgeschiditlidien Forschungsanstalt des Heeres sind nach der Ein¬
nahme Potsdams von der Besatzungsmacht beschlagnahmt worden. Ob sich in diesem
Bestand neben den Vorarbeiten der Angehörigen der Forschungsanstalt zu Band XIII
und XIV auch noch Drucke, Fahnen, Umbrüche dieser Bände befinden, ist hier nicht
bekannt.
5) Vgl. Bernhard Poll : Vom Schicksal der deutschen Heeresakten und der amtlichen
Kriegsgeschichtsschreibung. In: Die Welt als Geschichte, 1952, S. 61 ff.