Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

ältere Generation sich aus eigenem Erleben dazu äußern kann und ehe 
andersartige Publikationsaufgaben in den Vordergrund treten, ist von vie¬ 
len Seiten hingewiesen worden6). 
Das Werk ist das Ergebnis kriegsgeschichtlicher Forschung. Unter diesem 
Gesichtpunkt sind auch die beiden Schlußbände zu lesen und zu würdigen, 
keineswegs ausschließlich, aber doch in erster Linie. Sie gehen also zunächst 
den Soldaten, den militärischen Fachmann an. Für ihn ist der Inhalt aller¬ 
dings nur noch von historischem Interesse. Er kann ihm kaum etwas für die 
völlig verwandelte Kriegstechnik der Gegenwart entnehmen. Aber die Ab¬ 
leitung von „Lehren“ war auch nie von den Bearbeitern zum unmittelbaren 
Zweck der Weltkriegsdarstellung erhoben worden; das hätte die Vorurteils¬ 
losigkeit ihrer wissenschaftlich-geschichtlichen Forschung gestört7). Die in 
den letzten beiden Bänden vorgenommene Zusammenpressung eines gewal¬ 
tigen Stoffes läßt vielleicht sogar das militärische Anliegen an eine solche 
Arbeit etwas zu kurz kommen. 
Die Kriegsgeschichte ist aber in die allgemeine historische Wissenschaft 
eingebettet. Und gerade bei diesen Bänden tritt die unentrinnbare Verflech¬ 
tung des modernen „totalen“ Kriegsgeschehens mit allen Problemen der inne¬ 
ren und äußeren Politik zutage. Die Oberste Heeresleitung hat in den letzten 
Kriegsjahren auf alle Lebensgebiete des deutschen Volkes einen maßgeblichen 
Einfluß ausgeübt. Die auf ihren Akten aufbauende Darstellung ist daher 
auch für den politischen Historiker von ausnehmender Bedeutung. Dies gilt 
durchaus nicht bloß für die Abschnitte zusammenfassender Betrachtung, zu¬ 
mal in ihnen die persönlichen Auffassungen der jeweiligen Bearbeiter stärker 
zu Worte kommen. Der Historiker kann auch aus dem Bericht von Tatsachen 
rein militärischen Charakters, wie etwa Nachschub- und Ersatzschwierig¬ 
keiten oder Verlusten, kritische Rückschlüsse ziehen und darauf sein eigenes 
Urteil über Vorgänge oder Maßnahmen jener Jahre gründen. In jedem Fall 
wird er feststellen müssen, daß der Kriegsgeschichtler in den beiden Bänden 
seinen wesentlichen Beitrag zur Beantwortung wichtiger, durch die gesdiicht- 
6) Erwähnt sei eine Kundgebung vom 6. März 1954, die von sechs Göttinger Professoren 
unterschrieben ist (P. E. Schramm, W. Treue, Wittram, Kaehler, 
Bußmann, Hubatsch}. — Der Nachdruck der beiden Bände war schon lange 
zuvor mit besonderem Eifer von Präsident Foerster, Admiral A ß m a n n und 
Professor Walther Hubatsch betrieben worden; ihren Bemühungen zollt das 
Bundesarchiv dankbare Anerkennung. 
*) Dies ist in einer Ausarbeitung gesagt worden, die bei der Kriegsgeschichtlichen For¬ 
schungsanstalt im Herbst 1944, nach Abschluß der Arbeiten zum letzten Bande und im 
Zuge eines umfassenden Rückblicks auf die Herausgabe des Weltkriegswerks, über die 
dabei angewandten Forschungsmethoden und gewonnenen Erfahrungen gefertigt wurde. 
Ein maschinegeschriebenes Manuskript der Ausarbeitung befindet sich im Besitz W. 
Foersters, eine Fotokopie davon im Bundesarchiv.
	        
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