Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

9. November. 
15. November. 
Zweiter Teil. 
Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis Kriegsende. 
IX. Der Abschluß der Dämpfe im Osten') 
seit Herbst J9J7. 
A. Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. 
t. Der weg zum Waffenstillstand. 
Am 9. November schlug der soeben ins Leben getretene russische 
„Rat der Volkskommissare" allen am Kriege beteiligten Staaten 
einen „demokratischen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen" 
vor und gleichzeitig sofortigen Waffenstillstand für drei Monate. Noch 
schien es aber keineswegs sicher, ob die jetzigen Machthaber sich auch würden 
halten können. Immerhin teilte die Oberste Heeresleitung dem Ober¬ 
befehlshaber Ost mit, es sei beabsichtigt, „falls die politische und die mili¬ 
tärische Lage in Rußland es zuläßt", im Laufe des Winters außer den 
bereits früher befohlenen Truppenverschiebungen2) noch zwölf deutsche 
Divisionen seines Befehlsbereichs nach dem Westen zu überführen. Im 
übrigen begegnete sie ebenso wie auch das Auswärtige Amt den neuen 
Verhältnissen in Rußland zunächst mit Zurückhaltung; in Verhandlungen 
über einen Frieden der vorgeschlagenen Art sah sie eine Gefahr. Dagegen 
war sie bereit, auf größere Unternehmungen im Osten und damit vor 
allem aus den Feldzug in die Moldau3) nunmehr zu verzichten und die 
Kampftätigkeit nur soweit aufrechtzuerhalten, daß demoralisierende Ver¬ 
brüderungen verhindert würden. Noch am 15. November hatte sie den 
Eindruck, daß in Rußland bisher keine der beiden Parteien gesiegt habe; 
selbst ein Ausgleich, der Kerenski an der Spitze ließ, erschien noch nicht 
*) Anschluß an S. 207 u. 331. 
2) Drei Divisionen für den Westen, Ersatz durch drei öst.-ung. Divisionen. 
3) S. 173 ff. u. 190.
	        
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