9. November. 15. November. Zweiter Teil. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis Kriegsende. IX. Der Abschluß der Dämpfe im Osten') seit Herbst J9J7. A. Waffenstillstand und Friedensverhandlungen. t. Der weg zum Waffenstillstand. Am 9. November schlug der soeben ins Leben getretene russische „Rat der Volkskommissare" allen am Kriege beteiligten Staaten einen „demokratischen Frieden ohne Annexionen und Kontributionen" vor und gleichzeitig sofortigen Waffenstillstand für drei Monate. Noch schien es aber keineswegs sicher, ob die jetzigen Machthaber sich auch würden halten können. Immerhin teilte die Oberste Heeresleitung dem Ober¬ befehlshaber Ost mit, es sei beabsichtigt, „falls die politische und die mili¬ tärische Lage in Rußland es zuläßt", im Laufe des Winters außer den bereits früher befohlenen Truppenverschiebungen2) noch zwölf deutsche Divisionen seines Befehlsbereichs nach dem Westen zu überführen. Im übrigen begegnete sie ebenso wie auch das Auswärtige Amt den neuen Verhältnissen in Rußland zunächst mit Zurückhaltung; in Verhandlungen über einen Frieden der vorgeschlagenen Art sah sie eine Gefahr. Dagegen war sie bereit, auf größere Unternehmungen im Osten und damit vor allem aus den Feldzug in die Moldau3) nunmehr zu verzichten und die Kampftätigkeit nur soweit aufrechtzuerhalten, daß demoralisierende Ver¬ brüderungen verhindert würden. Noch am 15. November hatte sie den Eindruck, daß in Rußland bisher keine der beiden Parteien gesiegt habe; selbst ein Ausgleich, der Kerenski an der Spitze ließ, erschien noch nicht *) Anschluß an S. 207 u. 331. 2) Drei Divisionen für den Westen, Ersatz durch drei öst.-ung. Divisionen. 3) S. 173 ff. u. 190.