Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg an der italienischen Front. Angriff der Mittelmächte. 
18. September. 
Dis Januar 
1917. 
Flitsch—Tolmein die Veranlassung dazu, daß General Cadorna am 18. Sep¬ 
tember die Einstellung aller weiteren Angriffsunternehmungen befahl. 
Die Erfolge des italienischen Angriffs in der 11. Isonzo-Schlacht — im 
wesentlichen ein Geländegewinn von 16 Kilometern Breite bei etwa 
acht Kilometern Tiefe auf der Bainsizza-Hochfläche und eine Beute von 
über 30000 Gefangenen und 145 Geschützen — war mit einem Verlust 
von etwa 140000 Mann, darunter 18000 Vermißten, teuer genug erkauft. 
Der Verteidiger hatte im ganzen 100000 Mann verloren. 
B. Der Gegenangriff der Mittelmächte. 
Beilagen 22 und 23. 
J. Die Entwicklung des Angriffsgedankens und die 
Bereitstellung der Truppen. 
a) Die Bitte um deutsche Unterstützung. 
Der Gedanke, die Lage an der italienischen Front durch eigenen 
Angriff entscheidend zu verbessern, war bei der österreichisch-unga¬ 
rischen Heeresleitung seit der Offensive des Frühjahrs 1916 dauernd 
im Auge behalten worden. Damals war der ohne deutsche Mitwirkung 
von 14 österreichisch-ungarischen Divisionen aus Tirol nach Süden geführte 
Angriff nach Anfangserfolgen liegen geblieben. Mit dem Wechsel in der 
deutschen Obersten Heeresleitung fand der Gedanke einer gemein¬ 
samen deutsch/österreichisch-ungarischen Offensive in Major Wetzell einen 
unermüdlichen Fürsprechers. Der im Januar 1917 von österreichisch- 
i) Da Maj. Wehell die kriegsentscheidende Wirkung des Unterseekrieges bezweifelte 
(Bd. XII, S. 2f.), trat er immer wieder für den Gedanken des Angriffs zu Lande ein. 
Für diesen aber schien ihm der italienische Kriegsschauplatz die besten Aussichten zu bieten. 
Er vertrat den Standpunkt (Zuschrift vom Juni 1941): 
„1. Die Westfront reicht vom Kanal bis zur Adria. 
£. Feder durchschlagende Erfolg aus einem der beiden durch die Schweiz getrennten Kriegs¬ 
schauplätze wirkt sich zwangsläufig auf den anderen aus. 
3. Wir sind auf Gedeih und Verderb mit dem österr.-ung. Bundesgenossen verbunden. Wird 
dessen italienische Front durchstoßen, so bricht Österreich-Ungarn zusammen, da wir schon 
aus eisenbahntechnischen Gründen gar nicht in der Lage sind, zeitgerecht und ausreichend 
starke Kräfte dorthin zu werfen. Die Kriegsentscheidung wäre damit gefallen. Dabei 
war Italien unser bei weitem schwächster Gegner! 
4. Eine gemeinsame Offensive in Italien kann dagegen eine für die Gesamtkriegführung 
entscheidende Bedeutung gewinnen, wenn deutscherseits ausreichende Kräfte eingesetzt 
werden. Die bisherigen gemeinsamen Operationen 1914, 1915 (Gorlice), insbesondere 
der Feldzug in Rumänien, hatte dies klar erwiesen." 
Vgl. auch S. 35ff., Bd. XI, S. 491 sowie die Denkschriften Bd. XII, S. 548ff.
	        
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