Volltext: Vom Kriegsausbruch bis zum Ausgang der Schlacht bei Limanowa-Lapanów ; 1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ; (1. Das Kriegsjahr 1914 ; [Textbd.] ;)

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Der Sommerfeldfcug 1914 gegen Rußland 
dings konnte auch die nun zur Tatsache gewordene Bedrohung von Osten 
her den Gdl. Conrad nicht für einen Augenblick von dem einmal ge¬ 
faßten Plane des Nordstoßes abbringen. Die am 22. August, 3h nachm., aus¬ 
gegebene Heeresdisposition blieb dabei, daß eine „allgemeine Offensive 
der 1., 4., 3. und von Teilen der 2. Armee beabsichtigt" sei. Die Haupt¬ 
träger dieses Angriffes hatten die zwei erstgenannten Armeen zu sein, 
denen (von links nach rechts angeführt) die Erreichung der schon öfter 
genannten Linie Annopol—Frampol—Narol aufgetragen wurde, wobei der 
1. Armee noch die Gewinnung und Behauptung des von Annopol bis 
Frampol ziehenden Höhenrandes besonders eingeschärft war. Die Gruppe 
Kummer wurde gleichzeitig angewiesen, raschestens an die Weichsel¬ 
strecke Annopol—Józefów vorzustoßen und über galizisches Gebiet die 
Verbindung mit der 1. Armee herzustellen. „Der Grundgedanke war, mit 
den Gruppen Kummer und Woyrsch, der 1. Armee und der 4. Armee den 
zwischen Weichsel und Bug noch in der Versammlung vermuteten Feind 
anzugreifen 1).ct 
Nicht unwesentlich beeinflußte der russische Einbruch im Osten die 
Weisungen an den rechten Flügel. Zwar sollte die 3. Armee nach wie vor 
die Front Magierów—Zóikiew—Kulików beziehen, doch wurde ihr auch 
das östlich von Lemberg erwartete III. Korps der Gruppe Kövess unter¬ 
stellt, so daß sie zur Abwehr von über Brody, Radziechów und Sokal 
vordringenden feindlichen Kräften verläßlich zur Hand war, aber auch 
jederzeit ganz oder teilweise derj^. Armee nachgezogen werden konnte. 
Völlig dem Osten hatte ihre Aufmerksamkeit die nur mehr aus dem 
XII. Korps, der 11. ID. und drei geschwächten Reiterdivisionen beste¬ 
hende Gruppe Kövess zuzuwenden. Sie hatte den Vormarsch des „auf 
Tarnopol und im Räume südlich davon vordringenden Feindes zu ver¬ 
zögern" und „gegen den von Ost vorgehenden Feind dann einen kräfti¬ 
gen Schlag zu führen, wenn er an die Linie Dunajów—Krasne vorgehen 
sollte." Ein Vorbrechen über diese Linien hinaus lag „nicht in den In¬ 
tentionen des AOK.". 
Die 43. SchD. und die vom Balkan anrollenden Kräfte wurden ange¬ 
wiesen, östlich und nördlich von Stanislau am Dniester unter Benützung 
feldmäßiger Brückenköpfe vorläufig eine Flankenstellung mit der Front 
nach Norden zu beziehen. Die Bewachung des Grenzraumes zwischen 
Dniester und Pruth blieb lediglich der 35.LstIBrig. überlassen. 
In dieser für den 23. angeordneten Schlachtordnung trat die Wehr¬ 
macht Österreich-Ungarns in den ersten großen Kampf gegen den ge- 
i) C o n r a d, IV, 474.
	        
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