Volltext: Die Pasubio-Kämpfe 1916 - 1918

— 160 — 
nicht zu. Schließlich bildete eine Abteilung von 80 Mann, meist der 
6. Kompagnie angehörend, die Besatzung der Hauptstellung, zwei 
Schwärme standen in d'er Vorstellung. Während der Beschießung abei 
wurde der Hauptteil der Besatzung zur Vermeidung unnützer Verluste in 
die Kavernen zurückgezogen. Alle übrigen Kompagnien mußten wegen 
Raummangel in den Kavernen am Nordrand der Platte untergebracht 
werden. 
Wie aus der Truppenzugehörigkeit der Gefangenen zu ersehen war, 
waren neben Teilen des Bataillons Aosta auch Teile der Infanterie¬ 
regimenter 157 und 158 auf der Platte eingesetzt, und zwar nach der Ge¬ 
schichte d'es Bataillons Aosta in der Mitte der Sandsackstellung. 
Eine Beschreibung des Kampfverlaufes bei der 3/158 finden wir in 
dem Buche ,,Due anni di guerra con la Brigata Liguria":08) 
„Um 5 Uhr versuchte der Feind, der jeden Zoll seines Bodens kannte, 
mit frischen, imponierenden Kräften einen Gegenangriff. Die 3. Kompag¬ 
nie wurde überwunden, ging zurück, wich — nein! denn es waren nur 
mehr wenige vorhanden, deren Name und Tapferkeit das Dunkel der 
Nacht bescheiden deckte, Sie stürzten sich — einer gegen fünf — auf 
die Masse der Feinde, dessen Stärke sie für eine Legion hielten. Als dann 
um 6 Uhr eine heftige Beschießung einen neuen Schlag einleitete, eilte 
die 4/158 zu Hilfe. Ein Schneesturm ließ aber nicht einmal die Hälfte ans 
Ziel kommen. An ihrer Spitze waren der Hauptmann und zwei von den 
drei Offizieren gefallen. 
Eine dritte Überschwemmung mit einer Masse von Feinden zwang 
die letzten Verteidiger, den Dente zu räumen. Jedoch nicht ganz, weil 
in dem etwas tieferen Schützengraben immer noch die 1/158 mit einer 
Maschinengewehrsektion bereitlag, um es mit dem höhergelegenen Feinde 
aufzunehmen. Das Divisionskommando befahl aber die gänzliche Räu¬ 
mung des Dente."69) 
Der Bericht des Alpinibataillons Aosta zeigt zwar eine Verschie¬ 
denheit in der Stundenangabe, doch dürfte mit dem angeführten drei¬ 
maligen Angriff die verschiedenen Wellen der Kaiserjäger gemeint sein. 
Der Verlauf des Kampfes und die Darstellung der Geschichte des Batail¬ 
lons Aosta lassen weiter vermuten, daß der Räumungsbefehl bei den ita¬ 
lienischen Truppen auf der Platte erst dann eintraf, als der Kampf auf 
derselben bereits entschieden war und nur mehr jene Teile dafür in Be¬ 
tracht kamen, die am Fuße der Platte oder am Eselsrücken sich hielten. 
Auch dürfte der Rückzugsbefehl des italienischen Divisionärs nicht 
nur für die auf der Platte Kämpfenden, sondern für die ganze Linie ge¬ 
golten haben und im Zusammenhange mit der Gruppierung frischer Kräfte 
für den am gleichen Tage beabsichtigten allgemeinen Angriff gestanden 
haben. 
68) Von Capit. Coda, Seite 183. 
69j Von einem Räumungsbefehl des Divisionskommandanten lesen wir auch in 
dem Buche „L'Armata del Trentino 1915—1919" von Gen. Schiarini, Seite 221.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.