— 160 — nicht zu. Schließlich bildete eine Abteilung von 80 Mann, meist der 6. Kompagnie angehörend, die Besatzung der Hauptstellung, zwei Schwärme standen in d'er Vorstellung. Während der Beschießung abei wurde der Hauptteil der Besatzung zur Vermeidung unnützer Verluste in die Kavernen zurückgezogen. Alle übrigen Kompagnien mußten wegen Raummangel in den Kavernen am Nordrand der Platte untergebracht werden. Wie aus der Truppenzugehörigkeit der Gefangenen zu ersehen war, waren neben Teilen des Bataillons Aosta auch Teile der Infanterie¬ regimenter 157 und 158 auf der Platte eingesetzt, und zwar nach der Ge¬ schichte d'es Bataillons Aosta in der Mitte der Sandsackstellung. Eine Beschreibung des Kampfverlaufes bei der 3/158 finden wir in dem Buche ,,Due anni di guerra con la Brigata Liguria":08) „Um 5 Uhr versuchte der Feind, der jeden Zoll seines Bodens kannte, mit frischen, imponierenden Kräften einen Gegenangriff. Die 3. Kompag¬ nie wurde überwunden, ging zurück, wich — nein! denn es waren nur mehr wenige vorhanden, deren Name und Tapferkeit das Dunkel der Nacht bescheiden deckte, Sie stürzten sich — einer gegen fünf — auf die Masse der Feinde, dessen Stärke sie für eine Legion hielten. Als dann um 6 Uhr eine heftige Beschießung einen neuen Schlag einleitete, eilte die 4/158 zu Hilfe. Ein Schneesturm ließ aber nicht einmal die Hälfte ans Ziel kommen. An ihrer Spitze waren der Hauptmann und zwei von den drei Offizieren gefallen. Eine dritte Überschwemmung mit einer Masse von Feinden zwang die letzten Verteidiger, den Dente zu räumen. Jedoch nicht ganz, weil in dem etwas tieferen Schützengraben immer noch die 1/158 mit einer Maschinengewehrsektion bereitlag, um es mit dem höhergelegenen Feinde aufzunehmen. Das Divisionskommando befahl aber die gänzliche Räu¬ mung des Dente."69) Der Bericht des Alpinibataillons Aosta zeigt zwar eine Verschie¬ denheit in der Stundenangabe, doch dürfte mit dem angeführten drei¬ maligen Angriff die verschiedenen Wellen der Kaiserjäger gemeint sein. Der Verlauf des Kampfes und die Darstellung der Geschichte des Batail¬ lons Aosta lassen weiter vermuten, daß der Räumungsbefehl bei den ita¬ lienischen Truppen auf der Platte erst dann eintraf, als der Kampf auf derselben bereits entschieden war und nur mehr jene Teile dafür in Be¬ tracht kamen, die am Fuße der Platte oder am Eselsrücken sich hielten. Auch dürfte der Rückzugsbefehl des italienischen Divisionärs nicht nur für die auf der Platte Kämpfenden, sondern für die ganze Linie ge¬ golten haben und im Zusammenhange mit der Gruppierung frischer Kräfte für den am gleichen Tage beabsichtigten allgemeinen Angriff gestanden haben. 68) Von Capit. Coda, Seite 183. 69j Von einem Räumungsbefehl des Divisionskommandanten lesen wir auch in dem Buche „L'Armata del Trentino 1915—1919" von Gen. Schiarini, Seite 221.