Volltext: IV. Jahrgang, 1899 (IV. JG., 1899)

Seite 22. 
Nr. 3. 
Louisiana in New-Orleans Verwendung linden soll, fertig¬ 
gestellt. Die Dimensionen dieses Riemens sind folgende : 
Länge 46 Meter, Breite 2-15 Meter, Dicke 23 Millimeter. 
Zur Herstellung dieses Riemens sind nicht weniger als 
450 gegerbte Häute verwendet worden, welche aus 
5000 Häuten ausgesucht waren. Am ganzen Riemen be¬ 
findet sich weder eine genähte noch eine genietete Stelle ; 
er ist nur zusammengeleimt und zwar in der Dicke von 
Mr ei Lagen, so dass eine Stelle, an der zwei Riemen zu- 
sammenstossen, stets von zwei ganzen Ledern bedeckt 
wird. Das Leimen geschah unter einem hydraulischen 
Druck von 220 Tonnen. Die Riemscheibe der Maschine 
von 3000 P. S., für welche der Riemen bestimmt ist, hat 
einen. Durchmesser von 8'5 Metern. Für den Transport 
-dieses Riemens, der 1400 Kilogramm wiegt, musste ein 
besonderer Wagen gebaut werden. 
Betriebsmotoren. Im Deutschen Reiche sind in ver¬ 
schiedenen Industrien, einschliesslich der Verkehrsgewerbe, 
des Gartenbaues und der Viehzucht Motoren im Betriebe, 
welche etwa 3,421.194 P. S. repräsentieren. Es entfallen 
auf die verschiedenen Kraftquellen die nachverzeichneten 
Pferdestärken: 
Wind 
. . . 18.364 P. S. 
Wasser ...... 
. . . 629.065 „ 
Dampf . . . , . 
, . . 2.715.078 „ 
Gas 
Petroleum . . . . 
. . . 7.249 „ . 
Benzin etc. . . . 
Heissluft . . . . 
. . . 1.298 
Pressluft . . . . 
. . . 11.162 „ 
Elektricität wurde in 2245 Betrieben als Betriebskraft 
verwendet. In der Bergwerks- und Eisenindustrie sind 
im Ganzen fast 1 Million P. S. im Betriebe, d. h. also 
fast ein Drittel der Gesammtzahl. Auf die Nahrungsmittel¬ 
industrie entfallen fast 700.000; auf Textilindustrie etwa 
über 500.000 P.S. Die Maschinenindustrie braucht nicht ganz 
200.000P. S. und die chemische Industrie etwas über 80.000. 
Eine eigenthüinliche Verwendung hat der Luftballon 
iih Dienste der Astronomie im November v. J. erfahren. 
Da während der dem 14. November vorangehenden Tage 
trübes Wetter herrschte, so dass man voraussichtlich den 
in der Nacht des 14. auftretenden Leonidenschwarm nicht 
hätte beobachten können, beschloss Janssen, ein Mitglied 
der Académie Française, Beobachtungen von einem Ballon 
aus anzustellen, der sich bis über die Wolkenschichtea 
erheben sollte. Mit zwei seiner Assistenten stieg er in 
der Nacht vom 13. zum 14. in einem Ballon von 
1200 Cubikmeter Gasinhalt zu diesem Zwecke auf. Der 
Aufstieg erfolgte nachts um 2 Uhr, weil vorher der 
Ausgangspunkt der Meteore sich noch unter dem Horizont 
befand. Schon mit 200 Meter Erhebung war die 
hindernde Wolkenschicht durchdrungen. Leider war das 
Resultat des Experimentes nicht den aufgewendeten 
Kosten entsprechend, da nur 25 Sternschnuppen beob¬ 
achtet werden konnten. Man beabsichtigte, das Aufsteigen 
des Ballons am nächsten Tage zu wiederholen, konnte 
denselben aber für einen neuen Aufstieg nicht fertig 
machen, und gerade in der Nacht vom 14. zum 15. war 
nach Berechnungen das Maximum des Falles zu beobachten. 
Aus der Fachliteratur. 
Meisterwerke der Baukunst und des Kunstgewerbes 
aller Länder und Zeiten. Mit Bildnissen und Lebens¬ 
beschreibungen ihrer Schöpfer. Herausgegeben von Hubert 
Joly. Verlag von K. F. Köhler in Leipzig. Preis des Heftes 
mit 23 Abbildungen 2 Mark, alle Monate erscheint ein Heft. 
Was Menschenhände Gewaltiges und Bewundernswertes ge¬ 
schaffen haben in Architektur und Kunstgewerbe, in alter 
und neuer Zeit, das ist hier in einem gross angelegten Sammel¬ 
werke in Bild und Wort dargestellt. Das erste Heft enthält 
in vollendet schöner Ausführung Meisterwerke der Baukunst 
und des Kunstgewerbes, aus den verschiedensten Epochen 
Italiens, die weiteren Hefte sollen Kunstwerke aus Deutschland, 
Italien, Frankreich, Grossbritannien, Belgien, Holland, Oester¬ 
reich-Ungarn, Schweiz, Dänemark, Schweden- Norwegen, 
Spanien, Portugal, Russland, Türkei, Griechenland, Aegypten, 
Amerika. Indien, Japan und China bringen. Das Werk bildet 
für den Architekten, Baumeister, Bildhauer und Maler eine 
Fundgrube, ein Musterbuch aller Kunstformen und-Richtungen, 
das einzig in seiner Art und Reichhaltigkeit dasteht. Aber 
auch der Kunsthistoriker und Archäologe wird das Werk 
freudig begrüssen, das ihm ein Gesammtbild der künstlerischen 
Thätigkeit aller Culturvölker gibt. Spiegelt sich doch in den 
Bauten und Kunsterzeugnissen die Cultur einer Zeit und der 
Charakter eines Arolkes am deutlichsten wieder. Von be¬ 
sonderem Werte werden die künstlerisch wiedergegebenen 
Bildnisse der Schöpfer der im Werke enthaltenen Kunstwerke, 
welche jedes sechste Heft bringen soll, sein. Dieses soviel 
Schönes und Wertvolles bietende neue und eigenartige Werk 
ist nicht nur unentbehrlich für alle jene, welche sich selbst 
der Kunst widmen, sondern, überhaupt für alle Gebildeten, 
die Freude an dem Schönen empfinden, von denen viele aber 
nicht die Mittel besitzen, die Kunstschöpfungen im Original 
an Ort und Stelle kennen zu lernen. Bei der zwanglosen 
Anordnung der Bilder kann der Bezug des Werkes jederzeit 
unterbrochen werden, da jedes Heft ein abgeschlossenes 
Ganzes bildet. Auch ist auf diese Weise die Möglichkeit ge¬ 
geben, sich nur die Länder anzuschaffen, für die man be¬ 
sonderes Interesse. hat, die man aus eigener Anschauung 
kennt oder kennen lernen will. 
Eingesendet. 
„Aus da Hoamat." Neuer Sammelband heimatlicher 
Dichtungen und Weisen, reich illustriert, in Originalband ge¬ 
bunden, der ganzen Reihe IX. Band, ist erschienen und zum 
Preise von fi. 1*20, mit Porto fi. 1*30, zu beziehen in der 
J. Wimmer'schen Buchdruckerei in Linz, bei Dr. Zötl in 
Eferding und in allen Buchhandlungen. 
Briefkasten. 
Herren K. W. und (I. A., hier. Es freut uns, dass der 
Artikel über den „Theater-Umbau in Linz" in unserer letzten 
Nummer Ihren Beifall gefunden hat. Möge geeigneten Orts 
die Kritik gewürdigt werden. 
Herrn Baumeister L. Wagner in Wiesbaden. Schreiben 
ist an Sie abgegangen. 
Herrn J. F. in Troppa«. Wenden Sie sich an das 
Gmundener Stadtbauamt; wir wissen davon nichts. 
Offene Steile. 
Ingenieur oder Geometer. 
Der Stadtrath Teplitz-Schönau nimmt einen Ingenieur 
(absolvierter Hochschüler) oder Geometer, welcher in Stadt¬ 
vermessungen bewandert ist, für mehrere Jahre auf. Im Falle 
der Bewährung kann die Stelle eine dauernde werden. Offerte 
mit Gehaltsanspruch, Zeugnisabschriften und eventuell Probe¬ 
arbeiten sind bis 15. Februar 1. J. beim Stadtrath in Teplitz- 
Schönau einzureichen.
	        
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