Volltext: Kulturgeschichtliche Bilder vom Abersee

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Wirtschaftliche 
Verhältnisse. 
auf bat Drachenstein) an bas Pfleggericht Wartenfels nnb itn Narben 
(abgesehen von einem schmalen Strich, ber am Attersee bie österreichische 
Herrschaft Kogl berührt) an bas bayrische, später österreichische Gericht 
Wilbenegg, zu bem auch bas Wolfganglanb gehörte. 
Gebirgig nnb walbreich, wie bas Hüttensteiner Lanb ist, war es 
seit je mehr zur Viehzucht als zum Getreibebau geeignet. Auf bcn 
Höhen hat man schon frühzeitig bat steinigen Boben in fleißiger 
Robnng für Almen Z gewonnen zur Aufzucht von Rinbern, Pferbeir 
nnb Schafen. In ben Nieberungen am See, zumal in ber Strobler 
Gegettb nnb am Zinkenbach sinb später bie ersten Felber bestellt nnb 
zunächst wohl hauptsächlich mit Hafer bebaut worben. Von ben (aus 
schließlich lanbesfürstlichen) Walbungen war nur ein kleiner Teil als 
„Freiwälber" zur Nutznießung ben Untertanen überlassen. Die Jagb 
war ihnen selbstverstünblich gänzlich verschlossen. Der Fischfang am 
Abersee war voin Lanbesherrn an Urbarsuntertanen zu Erbrecht ver 
liehen. Die kleineren Seen (Krotensee, Pibersee, Eibensee, Mittersee) 
kommen hier nicht in Betracht, ba sie, wie ber Eibensee (an ber 
Wartenfelser Grenze) nnb ber Mittersee (auf bem Hinterschafberg) 
schwer zugänglich, zum Teil auch an Ortsfrembe verpachtet waren. 
Die Fischerei in ben Bächen war in früheren Zeiten ein Vorrecht ber 
Pfleger, ist ihnen jeboch im 18. Jahrhnnbert genommen worben. Auch 
bie Schiffahrt muß hier genannt werben. Zahlten ja bie Pilger alle, 
bie vom Westen her zum Gnabenort bes heil. Wolfgang wallten, an ben 
Schiffsplätzen zu St. Gilgen nnb am Fürberg ihren Obolus, um sich 
bas letzte Stück ihrer weiten Wanberung über ben Abersee bem er 
sehnten Ziel entgegenrubern zu lassen. Der Hanbelsverkehr, zumal in 
Eisen, bas aus ber Steiermark hier burch seinen Weg nach Bayern 
nahm, hat manchen Hüttensteiner zum Fuhrmann werben lassen. Doch 
ist bieser Berufs wie so manche anbere, bie wir hier nicht alle auf 
zählen können, erst in späteren Zeiten zu einer gewissen Bebeutung 
gelangt; vor allem bie Holzarbeit, bie seit Überlassung ber Schafberg- 
unb Zinkenbach-Walbungen an bie Salinen bes Salzkammerguts viele 
Holzknechte im Laube beschäftigte, bann bas Müller- nnb Säge 
gewerbe usw.; stets aber ist bie Bereitung nnb ber Vertrieb von 
Schmalz, Butter nnb Käse, also bie Almwirtschaft, bie Haupterwcrbs- 
quelle ber Bevölkerung gewesen. 
*) Hübner zählt 1796 deren hundertsechzehn. „Beschreibung des Erz 
stifts" I, 275 ff.
	        
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